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KAMPAGNE 1+1=2

97% der Einsatzkräfte im Hessischen Brand- und Katastrophenschutz sind Ehrenamtliche. Ohne die rund 80.000 Freiwilligen in Hessen, die – neben Beruf und Ausbildung – rund um die Uhr Menschen in Not helfen, wäre unsere Sicherheit nicht zu gewährleisten.

Zivilgesellschaft und Unternehmen sind gleichermaßen angewiesen auf den Schutz und die Hilfe des Ehrenamtes in den 423 Städten und Gemeinden sowie den 21 Landkreisen.

Damit das Ehrenamt im Brand- und Katastrophenschutz trotz steigender Anforderungen im Beruf und knapper werdender Freizeit erhalten bleiben kann, braucht es Rückendeckung. Respekt, Verständnis und Flexibilität im sozialen Umfeld und in der Arbeitswelt leisten einen wichtigen Beitrag zur Vereinbarkeit von Ehrenamt und Beruf.

Bereits seit dem Jahr 2016 fördert das Hessische Innenministerium in Zusammenarbeit mit dem Landesfeuerwehrverband Hessen sowie den Hilfsorganisationen im Katastrophenschutz den Austausch zwischen Unternehmen und den Organisationen im Brand- und Katastrophenschutz mit der Initiative „Wirtschaft trifft Blaulicht“. Ziel ist die bessere Vereinbarkeit von Ehrenamt und Beruf durch verbesserte Bedingungen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Auf dieser Initiative basiert die Kampagne „1+1=2 – Eine starke Verbindung“.

Mit der Kampagne, die das Land in Zusammenarbeit mit dem Landesfeuerwehrverband Hessen sowie den im Hessischen Katastrophenschutz organisierten Hilfsorganisationen initiiert hat, soll das Spannungsfeld zwischen Beruf und Ehrenamt aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet werden.

Dafür investiert das Land rund 200.000 Euro. Die Kampagneninhalte stehen den Feuerwehren und Hilfsorganisationen zur Nutzung zur Verfügung und können auf der Website www.einestarkeVerbindung.org abgerufen werden. Dazu zählen verschiedene Kurzfilme, die in loser Reihenfolge veröffentlicht werden, ein Informationsflyer sowie verschiedene Motive für die Nutzung als Rollup oder Plakat.

Brand- und Katastrophenschutz-Kampagne „1+1=2 – Eine starke Verbindung“: Ehrenamt und Beruf? So klappt’s

Im Bereich der Ehrenamtsförderung werden rund 3,2 Millionen Euro jährlich investiert – davon gehen 2,4 Millionen Euro als Anerkennungsprämien an langjährige Einsatzkräfte im Brand- und Katastrophenschutz. Zudem wird den Feuerwehren Brandschutzerziehungsmaterial kostenlos zur Verfügung gestellt, um so Schul- und Integrationsprojekte zu unterstützen. Zudem erhalten alle Kreise, kreisfreien Städte und Sonderstatusstädte eine Zuwendung für die Beschäftigung einer Brandschutzkoordinatorin/eines Brandschutzkoordinators (drei Jahre jeweils 20.000 Euro, danach 10.000 Euro jährlich) sowie einen Gerätewagen Brandschutzerziehung, mit dem sie die Brandschutzerziehung vor Ort noch besser organisieren können. Die Anschaffungskosten für die Gerätewagen werden komplett vom Land übernommen. Wir gehen von 90.000 Euro je Fahrzeug aus.

Um die wertvollen Leistungen der Ehrenamtlichen für die Zukunft zu erhalten, braucht es zudem den Rückhalt der gesamten Gesellschaft, Respekt, Verständnis und Flexibilität im sozialen Umfeld und in der Arbeitswelt. Dazu gehört, dass Unternehmen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit aktiv unterstützen – etwa mit flexiblen Arbeitszeiten, Homeoffice und dynamischen Vertretungsregelungen. Hier setzt die Kampagne „1+1=2 – Eine starke Verbindung“ an. Sie sensibilisiert Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, ehrenamtlich Tätige und auch die breite Öffentlichkeit. Dafür investiert das Land rund 200.000 Euro. Feuerwehren und Hilfsorganisationen können die Kampagneninhalte nutzen und auf der Website www.einestarkeVerbindung.org abrufen.

Künftig soll unter der Dachmarke „Landesoffensive Nachwuchsgewinnung“ die Ehrenamtsförderung im Brand- und Katastrophenschutz zusammengefasst und noch enger verzahnt werden. Dazu startete das Land im November 2022 sogenannte „Ehrenamtsmessen“. Hier werden wertvolle Unterstützungsangebote des Landes bei der Gewinnung neuer Einsatzkräfte, aber auch von im Katastrophenschutz engagierter Hilfsorganisationen, des Landesfeuerwehrverbandes sowie beispielsweise auch der Landesehrenamtsagentur zielgruppengerecht gebündelt und den Kommunalverantwortlichen direkt und aktiv vermittelt. Interessierten Kommunen wird anschließend eine Beratung vor Ort einschließlich eines Coachings für die örtliche Feuerwehr angeboten.

Brandschutz ©pixabay

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