Ihre Vorbereitungen haben nun zum Ziel geführt - Ihr Dorf ist im Regionalentscheid. Nun soll auch die Präsentation optimal sein und "wie am Schnürchen laufen". Keine einfache Aufgabe, denn Sie wollen so viel wie möglich zeigen, die Interessen aller Beteiligten wahren und dabei den besten Eindruck hinterlassen. Diese Tipps sind als Hilfe für alle Dörfer gedacht. Letztlich gilt es aber, das Dorf so vorzustellen, dass seine Individualität deutlich wird. Sie zeigt sich auch in der Art der Präsentation.
Der Online-Fragebogen dient dazu, den Mitgliedern der Jury bereits vor der Besichtigung wichtige Informationen über den Ort zu geben. Schreiben Sie keine Romane: Bedenken Sie, dass die Jurymitglieder die Texte von allen Teilnehmerdörfern zu lesen haben. Der Fragebogen ist eine Ergänzung zur Präsentation vor Ort.
2. Technischer Ablauf der Ortsbesichtigung
Damit bei der Besichtigung nach Möglichkeit nichts schief geht, sollten Sie nicht nur daran denken, was Sie zeigen wollen, sondern auch das "WIE" bedenken.
Genaue Zeitplanung
Für die gesamte Präsentation des Dorfes sind in der Regel zwei Stunden vorgegeben. Halten Sie sich unbedingt an diese Vorgabe. Gehen Sie die Route vorher ab und stoppen Sie die Zeit. Aus Gründen der Gleichbehandlung in allen Dörfern wird das Zeitbudget nicht überschritten.
Ansprachen sollten auf ein Minimum reduziert werden und Informationen über das Dorf enthalten. Planen Sie in jedem Fall "Pufferzeiten" ein, denn eine große Gruppe kommt langsamer vorwärts als eine kleine. Außerdem können zu einzelnen Objekten Fragen gestellt werden, deren Beantwortung Zeit in Anspruch nimmt.
Folgende Zeitplanung hat sich bewährt:
Begrüßung und Kurzdarstellung des Ortes (ca. 15 Minuten)
Rundgang / -fahrt (ca. 1,5 Std.)
Nachbesprechung / Beantwortung letzter Fragen und Verabschiedung (ca. 15 Minuten)
Namensschilder
Sie gestalten das Zusammentreffen der Bewohnerinnen und Bewohner des Dorfes und der Kommissionsmitglieder gleich persönlicher. Auch die Jurymitglieder tragen Namensschilder. Sie erhalten eine Liste mit den Namen der Mitglieder und den entsendenden Organisationen. So können Sie aus Ihren Reihen jedem Jurymitglied eine Ansprechpartnerin oder einen Ansprechpartner (für den jeweiligen Fachbereich) zur Seite stellen.
Im Dorf und außerhalb
Nicht ganz einfach, aber wichtig ist es, die gesamte Gruppe zusammenzuhalten! Nur so bekommt jeder alle notwendigen Informationen. Ein Megaphon oder eine tragbare Lautsprecheranlage sind hilfreich. Wählen Sie einige Bewohnerinnen und Bewohner des Dorfes aus, die die Gruppe freundlich aber bestimmt zusammenhalten. Beim Rundgang immer wieder Zwischenstopps einlegen, damit sich alle Personen wieder versammeln können.
Besonders in großen Dörfern und im Außenbereich ist eine Gesamtbesichtigung zu Fuß nicht möglich. Ist die Wegstrecke entsprechend ausgebaut, kann der Reisebus der Kommission für die Besichtigung dieser Bereiche benutzt werden. Für schmale Feldwege etc. müssen andere Beförderungsmöglichkeiten bereitgestellt werden (z.B. örtlicher Kleinbus o.ä.).
Moderation
Die Führung durch den Ort sollte eine wortgewandte Moderatorin bzw. ein wortgewandeter Moderator vornehmen. Das bedeutet aber nicht, dass diese Person die Alleinunterhaltung übernehmen soll. Einzelne Aktivitäten und Objekte, wie Initiativen zum Umweltschutz, das Heimatmuseum o.ä. sollte eine Person vorstellen, die dafür verantwortlich ist. Das verdeutlicht nicht nur die Vielzahl der am Dorfgeschehen interessierten Gruppen, sondern schafft auch immer wieder neue Aufmerksamkeit.
Ortsplan
Zur besseren Orientierung kann jedem Kommissionsmitglied ein Ortsplan mit der Besichtigungsroute ausgehändigt werden.
3. Inhaltliche Präsentation des Dorfes
Denken Sie daran, die Jurymitglieder sind nicht so vertraut mit dem Dorf wie Sie selbst. Deshalb müssen alle vorgestellten Objekte und Aktivitäten erläutert werden. Hintergrundinformationen verhindern Missverständnisse und Fehleinschätzungen.
Vorstellung der beteiligten Personen
Zur vollständigen Vorstellung des Ortes gehören in jedem Fall auch die Erläuterungen der Projekte, Leistungen und Planungen. Konzepte, die von Vereinen oder Bürgern entwickelt wurden (z.B. Entsiegelung von Flächen, Hofläden, ortsnahe Wanderwege) sollten auch von diesen vorgestellt werden. Es ist wichtig, zu verdeutlichen, welches Ziel man mit einem bestimmten Vorhaben erreichen will und in welchem Zusammenhang es mit der Gesamtentwicklung des Dorfes steht. Aufstellungstafeln ergänzen sehr gut das Gehörte und Gesehene.
Ergebnisse zeigen
Zeigen Sie, was sich in den vergangenen Jahren im Ort verändert hat. Veränderungen einzelner Objekte oder ehrenamtlicher Aktivitäten, wie Straßen, Plätze, soziale Initiativen lassen sich durch Vorher - Nachher - Darstellungen gut verdeutlichen. In großen Orten kann oft nicht alles gezeigt werden. Hier muss man Schwerpunkte bilden. Weisen Sie ggf. darauf hin, dass es noch mehr Beispiele im Ort gibt.
Sozialstruktur und Engagement erläutern
Das Leben im Ort wird durch seine Bewohnerinnen und Bewohner und deren Miteinander geprägt. Diese lassen sich aber nicht so einfach darstellen, wie ein renoviertes Haus oder die neu angepflanzte Streuobstwiese. Dennoch sollten Sie gerade auf die Erläuterungen der sozialen Strukturen großen Wert legen. Dazu gehören unter anderem:
Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergarten, Schule, Dorfgemeinschaftshaus, etc.
Vereine und Vereinsleben, Initiativen
Einbindung und Betreuung von Kindern, Seniorinnen und Senioren, Neubürgerinnen und Neubürger, Behinderten
Einsatz der Dorfgemeinschaft für Ortsentwicklung, Naturschutz, Denkmalpflege, etc.
Koordination der Aktivitäten im Dorf
Zusammenarbeit der Ortsgemeinschaft mit Nachbardörfern, Gemeinde, soziale Institutionen oder Naturschutzorganisationen
Zeigen und erläutern Sie glaubhaft - nicht übertrieben - wie das Leben in Ihrem Dorf funktioniert. Eine hohe Bürgerbeteiligung bei der Besichtigung verdeutlicht, dass viele Bewohnerinnen und Bewohner an der positiven Entwicklung ihres Lebensumfeldes interessiert sind und daran mitarbeiten.
Kritische Themen ansprechen
Auch wenn der Ort ein nachvollziehbares Interesse daran hat, Erfolge darzustellen, wird es von der Jury als wichtig erachtet, dass auch Problemfelder im Ort und ihre angedachten Lösungen thematisiert werden.
4. Nach dem Ortsrundgang
Bewertung
Die Bewertung erfolgt nach den drei Fachbewertungsbereichen und dem Gesamteindruck. Im Vordergrund stehen die Fortschritte für die Entwicklung des Dorfes und das Engagement der Dorfgemeinschaft. Es werden keine Informationen und Begründungen über die Bewertung der Dörfer veröffentlicht.
Ergebnisbericht
Die teilnehmenden Dörfer erhalten acht Wochen nach dem Ortstermin einen Ergebnisbericht mit fachlichen Impulsen und Anregungen der Jury.
Abschlussveranstaltung
Zur Übergabe der Urkunden wird mit allen teilnehmenden Orten ein regionsübergreifendes Abschlussfest veranstaltet. Den Zeitpunkt entscheidet die Juryleitung.