Gleichwertige Lebensverhältnisse – Politik und Fachwelt diskutieren seit vielen Jahren über eine einheitliche Definition und darüber, wie sich gleichwertige Lebensverhältnisse messen lassen. Zwei Aussagen sind dabei Konsens: Die Vielfalt der ländlichen Kommunen muss bewahrt werden. Und Gleichwertigkeit ist nicht mit Gleichheit zu übersetzen.
Das „gute Leben“ sieht für jede Hessin und jeden Hessen anders aus: Für die Eine sind kulturelle Angebote vor Ort besonders wichtig, für den Anderen die Nähe zum Naturerlebnis oder die gute Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr.
Fest steht: Es gilt gleichwertige Lösungen für ungleiche räumliche Voraussetzungen zu finden, damit alle Menschen – unabhängig von ihrem Wohnort – uneingeschränkt sozial und kulturell teilhaben können - denn die Ländlichen Räume sind vielfältig und damit auch die Bedarfe vor Ort.
Ländliche Regionen sind von entscheidender Bedeutung für Leben und Arbeiten, Wirtschaft und Kultur in ganz Hessen. 85 Prozent der Fläche sind ländlich geprägt; hier lebt ungefähr die Hälfte der Bevölkerung, sie sind wichtige Standorte der mittelständischen Industrie und des Handwerks. In Landwirtschaft, Garten- und Weinbau, Forst- und Ernährungswirtschaft arbeiten viele täglich daran, die vielfältige Kulturlandschaft zu erhalten, die Natur und Artenvielfalt zu bewahren und die Bevölkerung mit hochwertigen, regionalen Lebensmitteln zu versorgen.
Mit dem Aktionsplan "Starkes Land - Gutes Leben" haben wir ein Grundlagenpapier für die kommenden Jahre erarbeitet, das uns zusammen mit dem Hintergrundpapier dem Ziel der Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse auf dem Land und in der Stadt näher bringt.
Das Coronavirus SARS-CoV-2 beeinflusst erheblich unser Leben: Nahezu alle Lebensbereiche sind von den damit verbundenen enormen Auswirkungen gerade auch in den ländlichen Räumen betroffen. Schnelle finanzielle und administrative Unterstützung von Bund und Ländern werden seit März 2020 in beispiellosem Ausmaß mobilisiert, um die dramatischen finanziellen Auswirkungen – gerade für Kommunen, Unternehmen, Freiberufliche, Organisationen, Vereine, Bildungseinrichtungen und die Kultur- und Kreativwirtschaft - bestmöglich abzufedern. Die hessische Landesregierung hat hierfür Anfang Juli 2020 ein Sondervermögen in Höhe von bis zu 12 Milliarden € in beispielloser Höhe auf den Weg gebracht, bis zum Jahr 2023 mobilisiert.
Der Krisenmodus wirkt dabei jedoch auch beschleunigend: Die Digitalisierung schreitet schneller denn je voran. In der Krise mobilisierte Gelder, etwa für die Digitalisierung, werden auch über die Krise hinaus nachhaltig von Nutzen sein. Zudem erfahren wir ein neues Bewusstsein für regionale Produkte und Wertschöpfung, die Qualitäten der ländlichen Räume als Wohnorte erleben mit der verstärkten Nutzung von HomeOffice neue Aufmerksamkeit und Nachfrage. Lokales Engagement und Zusammenhalt in der Krise erweisen sich gerade in kleineren Kommunen als großer Mehrwert.
Die Akademie ist auf die Erhaltung und Entwicklung des ländlichen Raums als attraktiven, nachhaltig nutzbaren Lebensraum für die Menschen ausgerichtet.
Die Regionalbeauftragten sind als Kontaktangebot und Begleiter vor Ort unterwegs und repräsentieren die Offensive für den Ländlichen Raum in den hessischen Regionen.
Die Servicestelle Vitale Orte 2030 stellt allen Interessierten Informationen zur Verfügung ...
