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PRÜFUNG UND AUFNAHME VON VORHABEN

Die Reaktivierung von Bahnstrecken für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) kann entscheidender Baustein dafür sein, die Verkehrsverhältnisse im ÖPNV, besonders auch im ländlichen Raum, deutlich zu verbessern und Verkehre auf den umwelt- und klimafreundlichen ÖPNV zu verlagern. Daher werden Initiativen zur Reaktivierung von Bahnstrecken von der Landesregierung positiv bewertet und unterstützt.

Gemäß den Regelungen des Hessischen ÖPNV-Gesetzes liegt die Aufgabenträgerschaft für den ÖPNV nicht beim Land, sondern bei den Landkreisen, kreisfreien Städten und den Gemeinden mit mehr als 50.000 Einwohnern in gemeinsamer Aufgabenwahrnehmung mit den Verkehrsverbünden. Daher ist die Prüfung von Angebotskonzepten wie z. B. einer Reaktivierung von Bahnstrecken auf Grundlage der für das Land Hessen getroffenen Aufgabenzuweisungen eine kommunale Selbstverwaltungsaufgabe in Zusammenarbeit mit dem jeweils zuständigen Verkehrsverbund. Sie erfolgt im Rahmen der Aufstellung der Nahverkehrspläne. Die Verkehrsverbünde führen hierzu entsprechende Machbarkeitsstudien durch.

Das Schienennetz für den Nah- und Fernverkehr in Hessen wird in den nächsten Jahrzehnten mit einer Rekordsumme ausgebaut. Insgesamt sollen rund 20 Milliarden Euro in Projekte von Frankfurt RheinMain plus und kommunale Projekte von regionaler Bedeutung wie unter anderem auch die Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken fließen.

Auf der Grundlage des Mobilitätsfördergesetzes bzw. im Wege einer Komplementärfinanzierung zu den Mitteln aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz fördert das Land Hessen die Baukosten für Streckenreaktivierungen, wenn die entsprechenden Fördervoraussetzungen vorliegen.

Derzeit befinden sich in Hessen nachfolgende Strecken im Planungsprozess hinsichtlich einer Reaktivierung:

  • die Horlofftalbahn (Wölfersheim – Hungen)
  • die Lumdatalbahn (Lollar – Londorf)
  • die Strecke Neu-Isenburg Bahnhof – Neu-Isenburg Stadt (Teil der Regionaltangente West)

 

Für weitere zwölf Strecken werden aktuell Voruntersuchungen bzw. Machbarkeitsstudien durchgeführt bzw. konnten mit positivem Ergebnis abgeschlossen werden:

  • Frankenberg – Battenberg (Eder)
  • Griesheim – Wolfskehlen (Straßenbahnverlängerung)
  • Kirchhain – Burg- und Nieder-Gemünden
  • Kassel – Lohfelden
  • Bad Endbach-Hartenrod – Niederwalgern (Salzböde-Bahn)
  • Wiesbaden – Bad Schwalbach – Landesgrenze (– Diez) (Aartalbahn)
  • Hanau – Erlensee
  • Darmstadt Ost – Roßdorf – Groß-Zimmern
  • Hofgeismar-Hümme – Trendelburg (Carlsbahn)
  • Baunatal – Schauenburg-Elgershausen
  • Bad Wildungen-Wega – Hemfurt-Edersee
  • Schwalmstadt-Treysa – Homberg (Efze)

 

Seit September 2015 bereits wieder in Betrieb ist die Strecke Korbach – Frankenberg.

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Verkehrszeichen © pixabay