Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum

„Beispiel für moderne Mobilität“

Hessens Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir hat den Odenwaldkreis als Vorbild für moderne Mobilität in ländlichen Regionen bezeichnet.

„Projekte wie „Garantiert mobil!“ machen deutlich, wie ein moderner Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) abseits der Ballungsräume aussehen kann“, sagte der Minister am Freitag bei einem Informationsbesuch in Bad König und Michelstadt im Rahmen der Zukunftswoche „Land hat Zukunft – Heimat Hessen““ der Hessischen Landesregierung.

Kern von „Garantiert mobil!“ ist ein Online-Buchungs- und Bezahlsystem, das nicht nur ÖPNV-Verbindungen umfasst, sondern – zum selben Fahrpreis - auch Taxi-Dienste und Mitfahrgelegenheiten bei privaten Autofahrern einbindet. Al-Wazir nannte das Modell zukunftsweisend: „Es gibt viele gute Ansätze für die Zukunft der Mobilität auf dem Land. Damit sich andere Regionen leicht Anregungen holen können, gibt es jetzt in Hessen in Zusammenarbeit mit den Verkehrsverbünden das Fachzentrum Mobilität im ländlichen Raum, das im HOLM angesiedelt ist. Das Land hat "Garantiert Mobil" auch deshalb gefördert, weil wir uns Erkenntnisse und Erfahrungen erhoffen, die von anderen eher ländlichen Kreisen übernommen werden können.“  

„Auch der Bürgerbus Bad König ist ein Beispiel dafür, dass der ÖPNV durch bürgerschaftliches Engagement ergänzt werden kann“, sagte Al-Wazir. Der von einem Verein betriebene Bürgerbus Bad König verkehrt seit November 2017 als Rufbus mit Abholung von der Haustür dienstags und donnerstags zwischen 8 und 18 Uhr.

Bürgerbusse als sinnvolle Ergänzung zum regulären ÖPNV

Zielgruppe sind insbesondere Senioren, mobilitätseingeschränkte Personen und Jugendliche. Gebucht wird er ebenfalls über die Plattform „Garantiert mobil“ der Odenwald-Regional-Gesellschaft OREG.

Al-Wazir würdigte die ehrenamtliche Initiative, die das Angebot möglich macht. „Bürgerbusse können den regulären ÖPNV nicht ersetzen, aber sie sind eine sinnvolle Ergänzung. Die Landesregierung bereitet deshalb ein Förderprogramm vor, bei dem bürgerschaftliches Engagement und die Verknüpfung mit dem ÖPNV im Zentrum stehen werden.“  

Für das Förderprogramm stellt der laufende Doppelhaushalt 1,2 Mio. Euro pro Jahr bereit. Derzeit gibt es in Hessen über 30 ähnliche Initiativen.

Vom Negativ- zum Erfolgsbeispiel – die Odenwaldbahn

In Michelstadt besichtigte Al-Wazir die Wartungshalle der Odenwaldbahn. „Die Erfolgsgeschichte der Odenwaldbahn zeigt die Bedeutung des Schienenverkehrs für den ländlichen Raum – nicht nur für die Anbindung, sondern auch als Arbeitgeber“, sagte der Minister.  

Die Odenwaldbahn war vor zwanzig Jahren noch ein Negativbeispiel für den Verfall von Bahninfrastruktur und die Vernachlässigung des ländlichen Raums durch die damalige Bundesbahn. Heute ist sie eine Erfolgsgeschichte, die zeigt, dass attraktive Angebote auch viele Kundinnen und Kunden finden. Der Wartungsbetrieb und der angrenzende Busbetriebshof der Firma Wissmüller gelten zusätzlich als Wirtschaftsfaktor für Michelstadt und Umgebung.  

Von Anfang April bis Ende Oktober hält am Michelstädter Bahnhof auch der NatourBus, ein Angebot der OREG für Wanderer und Radler, das vom Omnibusbetrieb Wissmüller betrieben wird. Minister Al-Wazir lobte das Zusammenspiel zwischen OREG, mittelständischen Unternehmen und bürgerschaftlichem Engagement im Odenwaldkreis: „Davon profitiert die gesamte Region. Die Landesregierung will die Vitalität des ländlichen Raums erhalten und stellt dafür in diesem und im nächsten Jahr in ganz Hessen 1,8 Mrd. Euro zur Verfügung. Allein 300 Mio. davon entfallen auf die Mobilität.“

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