Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat

Medizinische Versorgung, effiziente Verwaltung und generationenübergreifende Angebote

Priska Hinz
Priska Hinz Hessische Umweltministerin

Ministerin Priska Hinz tourt am heutigen Tag durch Mittel- und Nordhessen.

Auf ihrer Sommertour informierte sich Ministerin Priska Hinz heute über wichtige Projekte, die für die Entwicklung der ländlichen Räume als Vorbild dienen. "Wir arbeiten aktuell an einem Aktionsplan für die ländlichen Räume. Unser Ziel ist es, dass die Menschen auch weiterhin gerne auf dem Land leben. Zahlreiche Kommunen in Hessen zeigen bereits wie es gehen kann und die Bürgerinnen und Bürger vor Ort wissen genau, wie sie ihre Gemeinde weiterentwickeln möchten. Davon konnte ich mich heute überzeugen und werde von den Erfahrungen profitieren", sagte die Ministerin.

Mit der "Landpartie" gegen den Mangel an Ärztinnen und Ärzten im Vogelsbergkreis

Am heutigen Tag ihrer Sommertour besuchte Ministerin Priska Hinz den Kirtorfer Allgemeinmediziner Michael Buff, der Medizin-Studierende für den späteren Beruf des Landarztes begeistern möchte. "Das Land Hessen will im ländlichen Raum für eine gute Lebensqualität sorgen. Dazu gehört auch ein schneller und hochwertiger Zugang zu Einrichtungen der Gesundheitsversorgung. Die Attraktivität des Arztberufes auf dem Land und die Aus- und Weiterbildung des medizinischen Personals sind hierbei besonders wichtig. Im Rahmen des vom Sozialministerium geförderten Projekts "Landpartie" können Studierende ab dem 5. Semester durch Praktika die hausärztliche Medizin in ländlichen Regionen bereits während des Studiums intensiv erleben", erklärte Ministerin Hinz, "damit kann mit vielen Vorurteilen aufgeräumt werden, denn die Arbeit als Ärztin oder Arzt auf dem Land ist vielseitiger als gedacht. Zugleich ist der Nachwuchsmangel gerade in unseren ländlichen Räumen alarmierend. Durch Ärzte wie Michael Buff und Projekte wie die "Landpartie" kann diesem Mangel entschieden entgegengelenkt werden", so die Ministerin.

Grebenau und Neuenstein werden in das hessische Dorfentwicklungsprogramm aufgenommen

"Ziel unseres Dorfentwicklungsprogramms ist, Dörfer attraktiv und lebendig zu gestalten. Dazu gehören intakte Ortskerne mit Dorfländen und Treffpunkten, der Erhalt historischer Bausubstanz und starke Vereine sowie soziale und kulturelle Angebote", sagte Ministerin Priska Hinz am heutigen Tag ihrer Sommertour.

In Grebenau überreichte die Ministerin Bürgermeister Lars Wicke die Urkunde für die Aufnahme in das Dorfentwicklungsprogramm. "Ich freue mich Grebenau in das hessische Dorfentwicklungsprogramm aufzunehmen. Grebenau will zum Beispiel die Nahversorgung ausbauen, Leerstand reduzieren und soziale und kulturelle Angebote für Jugendliche und ältere Menschen entwickeln. Dabei wird das Land unterstützen: Der Gemeinde stehen mit der Aufnahme in das Dorfentwicklungsprogramm nun viele Fördermöglichkeiten zur Verfügung", erklärte Hinz.

Ebenfalls brachte Ministerin Hinz eine Anerkennungsurkunde für das Dorfentwicklungsprogramm nach Neuenstein, die sie an Bürgermeister Walter Glänzer überreichte. "Neuenstein will unter anderem die ärztliche Versorgung in Zukunft sicherstellen, den Fahrradverkehr fördern und das touristische Angebot stärken", erklärte Hinz.

Im ersten Schritt werden die Gemeinde nun ein integriertes kommunales Entwicklungskonzept mit Bestandsanalyse, Leitbild, Handlungsfeldern und Umsetzungsstrategie entwickeln. Darauf folgt eine sechsjährige Förderphase für die Umsetzung der Projekte. "Gerade haben wir die Förderquoten bei der Dorfentwicklung erhöht. Die Auswirkungen der Corona-Maßnahmen hat bei den Kommunen zu finanziellen Einbrüchen geführt. Damit wichtige zukunftsweisende Projekte nicht zum Erliegen kommen, übernehmen wir nun 15 Prozent mehr bei den Projekten die Kommunen bei der Daseinsvorsorge, Innenentwicklung und in kommunale Infrastruktur umsetzen. Die Förderquote, die sich an der Finanzkraft der Kommune orientiert, liegt ab 1. August bei 70 bis 90 Prozent", ergänzte Hinz.

Schwarzenborn geht effizient in die Zukunft

"Kooperationen zwischen Kommunen gewinnen zunehmend an Bedeutung, denn gemeinsam kann man Herausforderungen besser meistern", sagte Ministerin Priska Hinz, die im Rahmen ihrer Sommertour Schwarzenborn besuchte. Seit Juli arbeiten die Kommunen Homberg (Efze), Frielendorf, Knüllwald und Schwarzenborn im Bereich der technischen Betriebsführung der Abwasseranlagen zusammen. Damit wird bei den 16 Kläranlagen die Entsorgungssicherheit und die Arbeitssicherheit verbessert. Zudem trat Schwarzenborn im Mai 2019 der Gemeinschaftskasse der Kommunen Homberg (Efze) und Frielendorf bei. Seitdem werden die Finanzen der drei Kommunen von dem Kassenteam in Homberg verwaltet. Das Hessische Innenministerium förderte diese mit 25.000 Euro. Auch in Sachen Feuerwehr ist Schwarzenborn seit September 2018 mit Homberg, Frielendorf und Knüllwald verbunden: Die Kommunen haben eine gemeinsame Bekleidungskammer für die Feuerwehr, mit Sitz im Feuerwehrstützpunkt Homberg. "Schwarzenborn ist ein gutes Beispiel vorausschauender und kooperativer Politik", so die Ministerin.

Ministerin Hinz konnte sich ebenfalls über weitere Projekte der Stadt informieren: Ein Nahversorgungsmarkt in genossenschaftlicher Bürgerkooperation kann nunmehr auf fast zehn erfolgreiche Jahre zurückblicken. Zudem hat Schwarzenborn seit Oktober 2018 ein Medizinisches Versorgungszentrum mit ambulantem Pflegedienst, Physiotherapeutin und zwei Online-Bankfilialen. "Die Gemeindeverwaltung und die Einwohnerinnen und Einwohner sind sehr engagiert, mit dem Ziel, dass ihre Stadt attraktiv bleibt und die Menschen hier gerne wohnen. Das ist ein gelungenes Beispiel für ländliche Entwicklung", sagte Ministerin Hinz.

Integriertes Konzept für alle Generationen: Die Dorfschmiede Freienseen

Zum Abschluss dieses Tages besuchte Ministerin Hinz die Dorfschmiede Freienseen. Dies ist ein ehemals leerstehendes denkmalgeschütztes Gebäude, in dem sich heute zwei behindertengerechte Wohnungen, eine Tagespflege für Senioren, Veranstaltungsräume, der tageweise Sitz eines Allgemeinmediziners und ein Dorfladen mit Café als Raum der Begegnung befinden. Unter dem Leitsatz "Leben und Sterben, wo ich zu Hause bin" startete die Umsetzung im Jahr 2012, bereits im Jahr 2013 gewann sie den hessischen Demografiepreis, im Jahr 2016 wurde sie feierlich eröffnet. "Die Dorfschmiede Freienseen ist ein bundesweites Vorzeigeprojekt, wie man mit der Herausforderung demografischer Wandel im ländlichen Raum umgehen kann. Das Projekt zeigt, wie Leerstand sinnvoll genutzt werden kann. Hier wird dem Wegbrechen von ländlicher Infrastruktur entgegengewirkt und ein wichtiger Ort für die Gemeinde geschaffen. Seit meinem letzten Besuch im August 2015 ist ein Treffpunkt für alle Generationen entstanden. Ich freue mich, heute hier zu sein und die Früchte der harten Arbeit zu sehen", so Ministerin Hinz.

Hintergrund

Die Landesregierung hat die Förderung der ländlichen Räume zu einem Schwerpunkt ihrer Arbeit gemacht. In neun Handlungsfeldern mit mehr als 70 Förderinstrumenten wird die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse gefördert. Alle Ministerien leisten dabei wichtige Beiträge unter Leitung und Koordination des Hessischen Umweltministeriums.

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