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Wissenschaftsminister Boris Rhein hat heute auf einer Pressekonferenz Pläne vorgestellt, mit denen die Hessische Landesregierung die Anzahl der Medizinstudienplätze erhöhen will und somit auch die medizinische Versorgung im ländlichen Raum stärkt. Dazu sollen so genannte Teilstudienplätze im Medizinstudium in Vollstudienplätze umgewandelt werden. Bei einem Teilstudienplatz ist die Zulassung nur auf den vorklinischen Studienabschnitt beschränkt, sodass die Fortsetzung des Studiums im klinischen Abschnitt nicht gewährleistet ist. Der Pressekonferenz vorausgegangen war ein Gespräch mit der Präsidentin der Philipps-Universität Marburg, Professorin Katharina Krause, dem Präsidenten der Hochschule Fulda, Professor Karim Khakzar, dem Fuldaer Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld und Dr. Thomas Menzel, dem Sprecher des Vorstandes des Klinikums Fulda.
Wissenschaftsminister Boris Rhein: „Teilstudienplätze in der Humanmedizin stellen für die Studierenden eine unbefriedigende Situation dar: Zu wissen, dass keine Garantie auf die Fortsetzung des Studiums besteht, ist ernüchternd – vor allem für Medizinstudierende, die mit enormem Fleiß, viel Engagement und Herzblut ein überaus anspruchsvolles und extrem forderndes Studienfach absolvieren. Die Betroffenen fühlen sich mitunter als ‚halbe Ärzte‘. Diese Situation wollen wir gemeinsam mit den Hochschulen verbessern.“
Mit den geplanten 185 zusätzlichen Vollstudienplätzen schafft das Land Hessen zudem einen weiteren Baustein für die Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raums: „Studierende, die von Anfang an die Möglichkeit haben, ihr gesamtes Studium an einer Hochschule zu absolvieren, binden sich auch eher an die Region. Die flächendeckende medizinische Versorgung im ländlichen Raum ist ein wichtiges Ziel der Hessischen Landesregierung“, ergänzte Wissenschaftsminister Boris Rhein.
Teilstudienplätze müssen nach geltender Rechtsprechung dann ausgewiesen werden, wenn für das erste Fachsemester des Studiengangs Humanmedizin rechnerisch mehr Studienplätze ermittelt werden als für das erste klinische Fachsemester (fünftes Fachsemester) zur Verfügung stehen. Sobald der Erste Abschnitt der Ärztlichen Prüfung (früher „Physikum“) erfolgreich bestanden ist, werden die Studierenden exmatrikuliert. Sie müssen sich dann in ganz Deutschland für einen Studienplatz im klinischen Studienabschnitt bewerben oder das Studium im Ausland fortsetzen.
Feste Teilstudienplätze im Studiengang Humanmedizin gibt es in Hessen derzeit nur an der Philipps-Universität Marburg. Ziel ist nun, die Zahl der Teilstudienplätze in Marburg schrittweise abzubauen – also die Aufnahme der Studienanfänger, die nach dem Physikum weiterstudieren können, zu erhöhen.
„Im kommenden Wintersemester wollen wir in einer Pilotphase 40 Studierenden, die ihr Medizinstudium mit einem Teilstudienplatz begonnen haben, den Übergang in das klinische Studium in Marburg ermöglichen. Im Wintersemester 2019/2020 sollen es schon 80 klinische Studienplätze sein, im Wintersemester 2020/2021 dann 185“, erläuterte Wissenschaftsminister Boris Rhein.
Die Philipps-Universität Marburg startet beim Abbau von Teilstudienplätzen nicht bei Null. Es gibt bereits eine Kooperation mit dem Klinikum Fulda, das als Campus Fulda der Universitätsmedizin Marburg seit Ende 2014 Bestandteil der universitären Ausbildung von Humanmedizinern ist. Die Hochschule Fulda will sich als weiterer Partner an der bestehenden Kooperation beteiligen und damit auch anteilig Ausbildungsleistungen erbringen.
„Mit dem schrittweisen Abbau der Teilstudienplätze in Marburg beseitigen wir Ungewissheit, eröffnen klare Zukunftsperspektiven für Medizinstudierende und leisten auch einen nachhaltigen Beitrag zur Ausbildung des ärztlichen Nachwuchses“, so Wissenschaftsminister Boris Rhein abschließend.
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