Hessisches Ministerium Arbeit, Integration, Jugend und Soziales

Gesundheitsminister Grüttner besucht erstes vom Land Hessen gefördertes Gesundheitszentrum

Gesundheitsminister Stefan Grüttner: „Wir brauchen neue integrierte Versorgungsformen und attraktive Arbeitsplätze für den Fachkräftenachwuchs im ländlichen Raum.“

Stefan Grüttner, Hessischer Minister für Soziales und Integration
Stefan Grüttner, Hessischer Minister für Soziales und Integration

„Ich freue mich, dass wir hier heute das erste durch das Land geförderte Gesundheitszentrum einweihen können. Damit unterstützen wir die wohnortnahe, sektorenübergreifende Gesundheitsversorgung im Odenwaldkreis, denn solche Modelle sind die gesundheitliche Versorgung der Zukunft“, so der Hessische Gesundheitsminister Stefan Grüttner am Montag in Oberzent. Am letzten Tag seiner dreitägigen Rundreise zur gesundheitlichen Versorgung im ländlichen Raum nahm Grüttner heute an der Einweihung des GesundheitsVersorgungsZentrums (GVZ) Oberzent teil und machte sich vor Ort ein Bild über die Arbeit des Zentrums. Im Vorfeld der offiziellen Einweihung begleitete der Minister Patientengespräche und informierte sich über die Vorteile des integrierten Versorgungskonzeptes.„Hessen ist auf einem guten Weg die Gesundheitsversorgung zukunftsfest zu gestalten und stellt sich den Herausforderungen, die mit dem demografischen Wandel sowohl in der Bevölkerung als auch bei den Leistungsanbietern einhergehen. Mit der Gründung von Gesundheitszentren werden Strukturen geschaffen, die es einerseits ermöglichen nachhaltig Arztsitze in der Region zu erhalten und gleichzeitig attraktive Arbeitsverhältnisse für junge Medizinerinnen und Mediziner zu schaffen. Im GVZ Oberzent wird nach einem integrierten Konzept gearbeitet, sodass hier nicht nur ein Nebeneinanderher verschiedener Fachärzte besteht, sondern ein sinnvolles Zusammenarbeiten der an der Behandlung Beteiligten stattfinden kann“, so Grüttner und weiter: „Es entstehen zunehmend komplexe Hilfebedarfe bei den älter werdenden Patientinnen und Patienten. Doch auch der Ärztenachwuchs arbeitet verstärkt lieber vernetzt im Team. Mir ist wichtig, dass bei diesen Diskussionen und Maßnahmen nicht nur die medizinische, sondern auch die pflegerische und die sozialbetreuerische Versorgung insbesondere von älteren Menschen im Fokus stehen.“

Wohnortnahe sektorenübergreifende Gesundheitsversorgung

„Mit der heutigen Einweihung ist ein weiterer wichtiger Schritt für die wohnortnahe sektorenübergreifende Gesundheitsversorgung im Odenwaldkreis erfolgt“, betonte auch Landrat Frank Matiaske bei der Veranstaltung. „Eine koordinierte Versorgung ist ein zentraler Baustein der Gesundheitsstrategie des Odenwaldkreises, die unter Federführung des Gesundheitsamtes, im Rahmen der ersten Förderperiode entwickelt wurde“, so der Landrat weiter. Die konsequente Umsetzung erfolge durch die Gründung der GesundheitsVersorgungsKooperationen Oberzent und Odenwald als eingetragene Vereine in 2016 und 2017 als eine der ersten Versorgungsverbunde in Hessen. Mit der Eröffnung des ersten GesundheitVersorgungsZentrums im Odenwaldkreis sei jetzt „ein weiterer wichtiger Meilenstein in der konsequenten Umsetzung der Strategie erfolgt, in dessen Rahmen der Aufbau weiter Zentren zur wohnortnahen Versorgung der Bevölkerung geplant“ seien. „Das Besondere daran ist, dass die Bevölkerung hier nicht nur eine umfassende medizinische Versorgung erhält, sondern dass auch Organisationen wie das Deutsche Rote Kreuz, Diakonische Werk, Caritas, AWO und Netzwerk Frühe Hilfen Ihre Leistungen dezentral, bedarfsorientiert und koordiniert anbieten. Die Integration von pflegerischen Strukturen, Therapiezentren und weiterer Anbieter außerhalb des Zentrums ist damit beispielhaft gelungen“, legte Matiaske dar.

Als Vorsitzender der GesundheitsVersorgungsKooperation (GVK) Odenwald e.V. bedankt sich Dr. Alwin Weber für die Unterstützung dieses zukunftsweisenden Projektes im Südkreis und der Gesundheitsstrategie des Odenwaldkreises durch das Gesundheitsministerium in Wiesbaden. „Die nachhaltige Begleitung des Ministeriums und die Bereitstellung von Ressourcen durch den Odenwaldkreis (exemplarisch Gesundheitsamt) erst haben es ermöglicht mit den Leistungserbringern vor Ort das GesundheitsVersorgungsZentrum (GVZ) Oberzent zum Leben zu erwecken“, stellt Dr. Weber fest. Der Leistrungserbringer (Urologe) Dr. med. Alwin Weber wünscht sich vom Gesetzgeber die ordnungspolitischen Rahmenbedingungen für die Abrechnung von koordinierter multidisziplinärer Gesundheitsversorgung der bedürftigen Menschen im ländlichen Raum und ergänzt: „Herr Staatsminister Grüttner und sein Team haben längst erkannt und gezeigt, dass sie verstanden haben, wo und wie die hervorragenden Leistungsangebote des deutschen Gesundheitsversorgungssystems für unsere bedürftigen Patienten, Familien und Bürger verknüpft werden müssen, jetzt geht es darum diese Verknüpfung nachhaltig zu gestalten.“

Das Zentrum weiter ausbauen und mitgestalten

Als Staatsbeauftragter der neuen Stadt Oberzent freut sich Egon Scheuermann ganz besonders darüber, dass es mit diesem Konzept gelungen ist, „einen jungen, engagiertenHausarzt zu gewinnen, der Bayern verlässt, um in Oberzent eine neue beruflich Heimat zu finden und das Zentrum weiter auszubauen und mitzugestalten. Eine wohnortnahe koordinierte Versorgung der Bevölkerung ist insbesondere unter dem Aspekt wichtig, dass immer mehr ältere Bewohner mit mehreren Erkrankungen sowohl medizinische, als auch soziale Unterstützung benötigen. Schnelle Hilfestellung, eine abgestimmte Therapie, kurze Wartezeiten, Unterstützung zuhause erwartet man sich von einem solchen Zentrum, hat eine Umfrage in der Bevölkerung ergeben.“ Aber auch die Gesunderhaltung der Bevölkerung, die gesunde Entwicklung der Kinder und ein langes selbstbestimmtes Leben zuhause seien wichtiger Baustein des Zentrums, insbesondere im Rahmen des vielfältigen Angebotes der Patientenakademie. Nach der erfolgreichen Fusion zur Stadt Oberzent, ist mit der Eröffnung des Zentrums ein weiterer wichtiger Meilenstein in die Zukunft geglückt. Scheuermann bedankt sich in diesem Rahmen für das Engagement der Mitglieder der GesundheitsVersorgungsKooperation (GVK) Oberzent und hier insbesondere der Geschäftsstelle Dr. Alwin Weber und Elke Kessler.

Grüttner resümierte am dritten Tag seiner Rundreise: „Auch Oberzent ist ein gutes Beispiel gesundheitlicher Versorgung in ländlichen Regionen Hessens. Das integrierte Versorgungskonzept hat mich überzeugt und ich danke allen Beteiligten dafür, was sie hier auf den Weg gebracht haben. Wir wissen, dass gerade ältere Menschen eine gute medizinische Versorgung benötigen. Die Herausforderungen, dies weiterhin auch in ländlichen Regionen sicherzustellen, packen wir in Hessen auch von Seiten der Landesregierung mit Maßnahmen und Förderprogrammen wie dem Hessischen Gesundheitspakt an. Wir brauchen in den ländlichen Regionen zudem verstärkt integrierte Versorgungsformen, die Leistungen aus den Bereichen Medizin, Pflege und soziale Betreuung vernetzt anbieten. Das Land unterstützt solche innovativen Ansätze über das Landesprogramm „Regionale Gesundheitsnetze“ und die Initiative „Land hat Zukunft – Heimat Hessen“. Hierbei wird beispielsweise der Aufbau von lokalen Gesundheitszentren oder die Gründung von fachspezifischen Netzwerken wie z.B. für Demenzkranke gefördert. Auch die Nachfrage nach Pflegefachkräften steigt demografiebedingt stetig. Wir müssen auch beim Fachkräftenachwuchs das Interesse anregen, im ländlichen Raum zu leben und zu arbeiten – das ist eine der großen Herausforderungen“, so Grüttner abschließend.

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