Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat

Karrierechancen, Gesundheitsversorgung und Kultur in ländlichen Räumen

Priska Hinz besucht am heutigen Tag verschiedene Stationen im Landkreis Waldeck-Frankenberg.

„Auf meiner Sommertour besuche ich Projekte, die beispielhaft für die Entwicklung der ländlichen Räume stehen. Wichtig für die Attraktivität ländlicher Wohnorte sind unter anderem Arbeitsplätze, medizinische Versorgung und kulturelle Angebote. Die Beispiele die ich heute aus diesen Bereichen besucht habe, nehme ich mit nach Wiesbaden. Wir arbeiten aktuell an einem Aktionsplan für die ländlichen Räume, in den die Erfahrungen von vor Ort einfließen können“, sagte Priska Hinz, zuständige Ministerin für die ländlichen Räume in Hessen.

Diemelstadt wird Teil des Dorfentwicklungsprogramms

„Diemelstadt – leben wohnen und arbeiten in herrlicher Landschaft mit hervorragender Verkehrsanbindung“, mit diesem Motto hat sich Diemelstadt für das Dorfentwicklungsprogramm beworben. Die Stadt lockt mit vielen Ausflugszielen: Schlösser, historische Ortskerne und Badeseen liegen in der Nähe und die Region ist zum Wandern und Radfahren bestens geeignet. „Eine große Herausforderung in ländlichen Kommunen, so auch in Diemelstadt, ist die älterwerdende Bevölkerung. Mit der Unterstützung des Förderprogramms Dorfentwicklung möchte die Stadt die damit verbundenen Herausforderungen, wie den Leerstand von Immobilien im Ortskern, aktiv angehen. Zahlreiche Projektideen vor allem im Bereich der städtebaulichen Entwicklung sollen in der Dorfentwicklung umgesetzt werden“, erklärte Staatsministerin Hinz heute, als sie die Anerkennungsurkunde an Bürgermeister Elmar Schröder überreichte. „Konzepte zur Reaktivierung von Leerständen, die Weiterentwicklung bereits bestehender Angebote wie dem Bürgerbus und dem Radwegenetz und die Etablierung von generationenübergreifendem Wohnen sollen dazu beitragen, das Leben in der Stadt vielfältig und für die Zukunft nachhaltig zu gestalten.“

Mit dem Dorfentwicklungsprogramm unterstützt das Land Hessen Kommunen in ländlichen Räumen. Damit sollen Städte und Dörfer mit ihrem besonderen Charakter und historischen Gebäuden als lebendige Lebensräume erhalten und an die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger angepasst werden.

Karrierenetzwerk im ländlichen Raum

Menschen mit den Unternehmen in der Region vernetzen, das ist das Ziel des „Network Waldeck-Frankenberg“. Gerade junge Menschen zieht es nach dem Schulabschluss zur weiteren Ausbildung in Richtung Stadt. „Das Karrierenetzwerk zeigt jedoch, dass auch die Region viele Berufs- und Karrierechance bietet. In der lokalen Stellenbörse werden Praktikumsplätze, studentische Hilfstätigkeiten und offene Arbeitsstellen von über 50 Unternehmen angeboten. Workshops und Fachvorträge ermöglichen die persönliche Vernetzung von Ausbildungskräften und Studierenden mit regionalen Unternehmen und Institutionen“, erklärte die Ministerin beim heutigen Besuch des „Network Waldeck-Frankenberg“. „Das Netzwerk versteht sich als Ideengeber für die ländlichen Räume und arbeitet daran, die Innovationskraft in Waldeck-Frankeberg zu stärken und die Digitalisierung vor Ort zu beschleunigen. Damit sind sie ein Vorbild für andere Regionen, die vor den selben Herausforderungen stehen.“

Kino – eine Kultur die verbindet

Kinos sind wichtige Treffpunkte, an denen sich Menschen aller Generationen begegnen, miteinander Kultur erleben und den sozialen Zusammenhalt fördern. Gerade in den ländlichen Räumen sorgen kulturelle Angebote dafür, dass die Attraktivität der Dörfer gestärkt wird. Durch die Pandemie werden die Kinos vor große Herausforderungen gestellt. Um sich diesen zu stellen, haben das Cine K in Korbach und die „Studio“-Kinos in Willingen ein Autokino eröffnet. „So können die Bürgerinnen und Bürger das Kinoerlebnis auf ganz besondere Weise und mit genügend Abstand genießen“, betonte Hinz. „Um noch mehr Filmvielfalt in die ländlichen Regionen zu bringen, möchte der Familienunternehmern Bähr von den Studio-Kinos außerdem das „Wanderkino“ wiederbeleben, das seine Familie bereits in den 60er Jahren führte. An jedem Tag in der Woche sollen in wechselnden Dörfern über den gesamten Landkreis und darüber hinaus verteilt Filmabende veranstaltet werden. Historische Stätten, alte Burgen, Schlösser, Kirchen und Gastwirtschaften sollen hierbei als attraktive und außergewöhnliche Stätten für Filmvorführungen dienen.“ Neben den bereits bestehenden Förderprogrammen, die sich speziell an Wanderkinos und Kinos im ländlichen Raum richten, stellt das Land aktuell im Rahmen des Hilfsprogramms „Hessen kulturell neu eröffnen“ bis zu 50 Millionen Euro für Kunst- und Kulturschaffende bereit. Zusätzlich hat die HessenFilm und Medien GmbH ein Soforthilfe-Programm für hessische Kinos aufgestellt, mit dem auch die „Studio“-Kinos unterstützt wurden.

Begegnungs- und Gesundheitszentrum Willingen

Das Förderprogramm LEADER folgt dem Grundgedanken, Bürgerinnen und Bürger, Wirtschafts- und Sozialpartner und die Politik an der Gestaltung der regionalen Prozesse zu beteiligen und ihnen die Möglichkeit zu geben, Projekte zu entwickeln und umzusetzen. „Gerade in ländlichen Räumen spielt auch die ausreichende gesundheitliche Versorgung der Bürgerinnen und Bürger eine wichtige Rolle. Die Kirchengemeinde Willingen will deshalb ein neues Begegnungs- und Gesundheitszentrum in den Räumen der Kirche errichten. Geplant sind zwei Büroräume für eine individuelle Gesundheitsberatung, ein Begegnungscafé für die Öffentlichkeit, die Kirchengemeinde und Hotelgäste des Pflegehotels sowie ein Raum für ReHaSport-Maßnahmen“, so die Ministerin. „Ich freue mich, dass dieses besondere Projekt im Rahmen der Regionalentwicklung aus Mitteln der Bund-Länder Gemeinschaftsaufgabe „Agrarstruktur und Küstenschutz“ (GAK) in Höhe von ca. 420.000 € gefördert wird und ich heute den Bewilligungsbescheid gemeinsam mit dem Landkreis Waldeck-Frankenberg als regionale Bewilligungsstelle dafür überreichen darf.“

Hintergrund

Die Landesregierung hat die Förderung der ländlichen Räume zu einem Schwerpunkt ihrer Arbeit gemacht. In neun Handlungsfeldern mit mehr als 70 Förderinstrumenten wird die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse gefördert. Alle Ministerien leisten dabei wichtige Beiträge unter Leitung und Koordination des Hessischen Umweltministeriums.

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