Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat

Vom Eismeer bis zum Schwarzen Meer: Hessisches Umweltministerium plant mit dem Grünen Band in Hessen einen Lückenschluss in Europas einzigartigem Biotopverbundsystem

© HessenForst
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Hinz: „Das Grüne Band ist eine große Chance für die Region, die Natur und die Bewahrung unser Geschichte an der hessisch-thüringischen Grenze“

Das Grüne Band ist ein Korridor weitgehend unberührter Natur entlang der ehemaligen Grenze des Eisernen Vorhangs. Auch durch Hessen verläuft das Grüne Band, das jetzt vom Hessischen Landtag als Nationales Naturmonument einen gesetzlichen Schutzstatus erhalten soll.

„Mit dem Grünen Band in Hessen schützen und stärken wir einen einzigarten Biotopverbund an der hessisch-thüringischen Grenzen und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt. Seltene Pflanzen- und Tierarten können sich wieder ausbreiten wie die Silberdistel, prachtvollen Bläulinge, aber auch Fledermäuse, Luchse und Wildkatzen finden hier ungestörte Wander- und Jagdgebiete. Das Grüne Band ist aber weit mehr als ein Naturschutzprojekt. Es ist auch ein Stück lebendige Geschichte und zeigt uns durch die Einbeziehung von wichtigen Erinnerungsorten und durch die natürliche Entwicklung der Lebensräume, wie eine ehemals hochgerüstete Grenze mit Todesstreifen zu einem verbindenden Lebensraum werden kann,“ erklärte Umweltministerin Priska Hinz heute in Wiesbaden.

Landesgesetz verankert Grünes Band als Nationales Naturmonument

Aktuell bereitet das Hessische Umweltministerium ein Gesetz vor, das im Sommer in den Hessischen Landtag eingebracht und das Grüne Band als Nationales Naturmonument verankern soll. „Dieser Schutzstatus wird nur für Gebiete verliehen, wo Natur und Kultur zusammenkommen und die wegen ihrer Seltenheit und Schönheit von herausragender Bedeutung sind,“ berichtete die Ministerin.

Die Planungen werden begleitet von Gesprächen mit vielen Verantwortlichen vor Ort, allen voran mit den betroffenen Landräten, Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern und Verbänden. „Dieses Projekt hat nationale Bedeutung und ist zugleich ein wichtiger Impuls für die Entwicklung der Region,“ so Hinz.

Natur und Geschichte als Tourismusmagnet – Entwicklungspotential für die Region

„Für viele Menschen vor Ort ist die einzigartige Geschichte dieser Landschaft allgegenwärtig und selbstverständlich. Gleichzeitig sind viele Menschen von nah und fern neugierig, was aus den Orten entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze geworden ist. Deswegen können der Tourismus sowie die lokale Gastronomie und Einzelhandel von dem Reiseziel ‚Grünes Band Hessen‘ unmittelbar profitieren,“ ergänzte die Ministerin.

Die bereits bestehenden Wanderwege und Radrouten am Grünen Band können durch gezielte Informationsangebote und -kampagnen, Einkehr-, Einkaufs- und Rastmöglichkeiten noch attraktiver gestaltet werden. Für Hotels und Gaststätten in den ländlichen Regionen stellt das Hessische Umweltministerium außerdem vielfältige Förderangebote bereit, von Investitionen in die Küche, den Gastraum oder die Umstellung auf digitale Anwendungen. Die konkrete Ausgestaltung hängt am Ende auch von den Ideen vor Ort ab – vom erweiterten Angebot für Aktivitäten entlang des Grünen Bandes bis zum Grenzmuseum oder Informationszentrum sind viele Projekte denkbar. „Wir prüfen, welche erweiterten Fördermöglichkeiten im Rahmen der Regionalentwicklung möglich wären. Außerdem wollen wir für die Weiterentwicklung des Naturschutzes, den wir zusammen mit den Landwirtinnen und Landwirten verbessern wollen, Mittel z.B. für Vertragsnaturschutz bereitstellen,“ sagte Hinz.

UNESCO-Welterbe als langfristiges Ziel

„Das Grüne Band ist ein internationales Projekt und erstreckt sich auf 12.000 Kilometern vom Eismeer bis zum Schwarze Meer. Gemeinsam mit anderen Ländern arbeiten wir daran, dass das Grüne Band UNESCO-Welterbe wird. Die neue Bundesregierung unterstützt die Länder und Regionen bei der Umsetzung des Grünen Bandes. Hessen wird mit dem Grünen Band als erstes westdeutsches Bundesland Teil dieses europäischen Leuchtturmprojekts für den Erhalt der Artenvielfalt und die Bewahrung eines wichtigen Teils unserer Geschichte sein. Darauf können wir stolz sein,“ so die Ministerin abschließend.

Weitere Informationen und Fakten erhalten Sie in der Broschüre.

Kontakt für Pressevertreter

Pressesprecherin: Frau Ira Spriestersbach
Pressestelle: Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
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E-Mail: pressestelle@umwelt.hessen.de

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