Hessisches Ministerium der Finanzen

Weitere 200 Arbeitsplätze werden aufs Land verlagert

Dr. Thomas Schäfer, Hessischer Minister der Finanzen
Dr. Thomas Schäfer, Hessischer Minister der Finanzen

Finanzminister Schäfer stellt nächste Runde der Strukturreform der Hessischen Steuerverwaltung vor.

Rund 330 Beschäftigte können bereits jetzt heimatnah arbeiten. Die Reform soll dies insgesamt 950 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ermöglichen.

„Arbeit zu den Menschen und in die Heimat zu bringen, ist ein Ziel der Strukturform der Hessischen Steuerverwaltung. Dieses Ziel konnten wir in kurzer Zeit bereits rund 330 Mal erreichen. Das ist ein Erfolg für uns als Verwaltung, der so viel Veränderungsfreude vielleicht nicht von jedem zugetraut wird. Es ist aber in jedem Einzelfall ein Mehr an Lebensqualität und vielleicht auch ein zusätzlicher Motivationsschub für die Arbeit, wenn nerviges, kostspieliges und umweltschädliches Pendeln entfällt und heimatnah gute und sichere Arbeitsplätze geboten werden“, sagte Hessens Finanzminister Dr. Thomas Schäfer heute in Wiesbaden. „Auf diesem erfolgreichen Weg möchten wir weitergehen und weitere rund 200 Arbeitsplätze aus den Zentren in ländlicher gelegene Ämter verlagern. Wir zentralisieren die Bearbeitung der Grundsteuer an zukünftig 7 statt wie bisher 30 Standorten – und alle neuen Bewertungsstellen liegen im ländlichen Raum. Wir gehen bewusst raus aus den Ballungsräumen, um das Land zu stärken. Dort finden wir auch viele gute Bewerberinnen und Bewerber. Gleichzeitig wird die Steuerverwaltung durch die Bündelung noch effektiver.“

Die Bewertungsstellen für die Grundsteuer sollen ab dem Jahr 2025 in den Finanzämtern Dillenburg, Dieburg Eschwege-Witzenhausen (am Standort Eschwege), Fulda, Korbach-Frankenberg (am Standort Korbach), Michelstadt sowie im Finanzamt Rheingau-Taunus (genauer Standort noch offen) angesiedelt sein. Insgesamt arbeiten rund 420 Beschäftigte in der Bewertung, an den genannten Standorten zusammen derzeit schon rund 75. An jedem Standort werden rund 50 weitere Arbeitsplätze hinzu kommen, in Summe etwa 340. „Mehr als die Hälfte, nämlich rund 200 Arbeitsplätze, kommen aus den Ämtern der Ballungsräume. Damit können wir rund 950 heimatnahe Arbeitsplätze anbieten, wenn wir alle Stufen der Strukturreform zusammenzählen. 250 davon sollen in Hessen-Büros entstehen, in denen die Beschäftigte tageweise auf die Fahrt in ihr weiter entfernt gelegenes Stamm-Amt verzichten können“, erklärte der Finanzminister.

„Weitere Schritte für 2020 sind derzeit in Planung und werden noch mit der Personalvertretung beraten. Nach der dann vierten Runde dürfte die Strukturreform abgeschlossen und die Hessische Steuerverwaltung noch moderner und zukunftsfest aufgestellt sein“, sagte Schäfer.

Vorbereitung auf die neue Grundsteuer beginnt jetzt

Derzeit wird an der Reform der Grundsteuer gearbeitet, die Ende dieser Woche vom Bundestag beschlossen werden könnte. Zwar wird erst ab 2025 ausschließlich nach neuem Recht gearbeitet. Dennoch ist es wichtig, sich bereits jetzt neu aufzustellen.
„Um ab 2025 auf Grundlage der neuen gesetzlichen Regelungen arbeiten zu können, müssen vorher verschiedene organisatorische, personelle und technische Vorkehrungen getroffen werden. Unabhängig davon, auf welches Modell der Bund und die Länder sich einigen: Die Reform der Grundsteuer stellt alle Länder vor große Aufgaben. Um diese Aufgaben gut zu bewältigen, stocken wir in Hessen das zuständige Personal kräftig auf. Bereits 2019 werden 50 zusätzliche befristete Tarifstellen geschaffen. Die Beschäftigten sollen sich um notwendige Vorbereitungsmaßnahmen, zum Beispiel die Adressaktualisierung, später um die Überwachung des Erklärungseingangs oder das Scannen kümmern“, sagte Finanzminister Schäfer.

„2020 stehen dann an den künftigen Standorten der Regionalstellen zusätzlich 50 unbefristete Tarifstellen zur Verfügung. Für diese wollen wir Fachkräfte aus der Wirtschaft, wie Notar-, Rechtsanwalts- oder Steuerfachangestellte gewinnen. Sie sollen bei der materiell-rechtlichen Fallbearbeitung unterstützen. Die Einstellung bereits 2020 bietet uns genügend Vorlaufzeit, um die neuen Kolleginnen und Kollegen gezielt fortzubilden und so für einen effektiven Einsatz vorzubereiten. Die Bekanntgabe der neuen Regionalstruktur bereits jetzt bietet noch einen weiteren Vorteil: Wir werden an manchen Standorten für die zusätzlichen Beschäftigten neue, zeitgemäße Unterbringungsmöglichkeiten schaffen. Es ist gut, dass wir mit all diesen Planungen bereits jetzt beginnen können. Mein Eindruck dabei: Hessen ist damit Vorreiter“, erläuterte Schäfer.

Das ist Arbeit zu den Menschen und in die Heimat bringen

„Arbeit in die Heimat und zu den Menschen bringen: Das möchte ich mit der Reform unserer Steuerverwaltung erreichen. Finanzämter im ländlichen Raum sollen gestärkt und aufgewertet werden – mit 950 Arbeitsplätzen. Wir bündeln Aufgaben und vergeben sie gezielt an Ämter abseits der Zentren. Die Verwaltung gewinnt durch die Zentralisierung weiter an Effektivität, die den Bürgerinnen und Bürgern zugutekommt. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entstehen neue Beschäftigungs- und Karrieremöglichkeiten. Ganz praktisch heißt das auch: Beschäftigte können oft näher am Wohnort einen attraktiven Arbeitsplatz finden und müssen weniger weit pendeln. Und das 950-mal in ganz Hessen“, sagte Finanzminister Schäfer.

„Die Rückmeldungen unserer Beschäftigten zeigen, dass sie auf solch ein Zeichen nur gewartet haben. Es gelingt bestens, die Arbeitsplätze in der Region zu besetzen. Dies geschieht natürlich im Einvernehmen mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Daran halten wir weiterhin fest. Niemand wurde oder wird gegen seinen Willen versetzt. Wir bringen die Arbeit damit auch dorthin, wo wir dauerhaft guten Nachwuchs für die Steuerverwaltung gewinnen können. Davon profitieren die Mitarbeiter und letztendlich die gesamte ländliche Region. Hessinnen und Hessen haben überall im Land sichere, attraktive und hochwertige Arbeitsplätze verdient“, erklärte Schäfer.

„Wenn im Dorf der letzte Metzger zumacht, der Weg zum nächsten Arzt immer weiter wird und der Betrieb einer Gastwirtschaft nicht mehr viel abwirft, dann fragen sich zu Recht auch viele Hessinnen und Hessen, wie viel Zukunft das Leben auf dem Land noch hat. ‚Land hat Zukunft – Heimat Hessen‘ heißt deshalb eine Initiative der Landesregierung, zu der wir als Steuerverwaltung unseren Teil beitragen, denn ich glaube an die Zukunft der ländlichen Räume“, so der Finanzminister. „950 Arbeitsplätze sind auf ganz Hessen gerechnet vielleicht nicht viel, aber für die profitierenden Kommunen sind 20 oder 30 Arbeitsplätze mehr eine deutliche Stärkung und für viele Familien ein Gewinn an Lebensqualität, Sicherheit und Perspektive. Mit der fortschreitenden Technik ist es eben auch möglich, Ämter abseits der großen Städte mit der Erfüllung regionaler oder gar landesweiter Aufgaben zu betrauen. Unsere Beschäftigten dort schaffen das allemal.“

Weitere Informationen zur Strukturreform, auch eine Präsentation zum aktuellen Reformschritt, finden Sie auf: arbeitzudenmenschen.de.

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