Hessischer Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales und Entbürokratisierung und Bevollmächtigter des Landes Hessen beim Bund

Innovationen und ländlicher Raum gehen Hand in Hand

Europastaatssekretär Mark Weinmeister besucht das Rowenta-Werk in Erbach und den Park für grüne Technologien am Hainhaus - Sensibilisierung für die Europawahl 2019

Der Hessische Europastaatssekretär Mark Weinmeister hat am Montag die Rowenta GmbH in Erbach im Odenwaldkreis besucht und sich über die weltweite Vermarktung der Produkte und die Herausforderungen für Unternehmen mit regionalen Standorten informiert. „Ich finde es immer wieder beeindruckend, welche vielfältige und traditionsreichen Unternehmen wir in Hessen haben, denen es gelingt, sich am Markt zu behaupten. Die Rowenta GmbH, die in die weltweit agierende SEB Groupe eingebettet ist, zeigt beispielhaft, wie man mit einer guten Idee und qualitativ hochwertigen Produkten auch aus dem ländlichen Raum heraus erfolgreich sein kann“, sagte Weinmeister beim Rundgang mit Geschäftsführer Jochen Weber. Die Produktionsstätte in Erbach besteht seit 1959 und gilt heute als eines der modernsten Bügeleisenwerke Europas. Aktuell sind dort rund 180 Mitarbeiter tätig, die in jährlich 1,7 Millionen Bügeleisen produzieren.

Perspektiven auf dem Land

„Gerade im ländlichen Raum sind Unternehmen wie die Rowenta GmbH als einer der Markenführer im Haushaltsbereich ein beachtlicher Wirtschaftsfaktor und wichtig für die Zukunftsfähigkeit der gesamten Region. Es ist schön zu sehen, dass sich die traditionelle Produktionsstäte zu einem innovativen Werk entwickelt hat und Arbeitsplätze in dieser Region sichert.“ Angesichts der Lebenshaltungskosten in den Städten wünschten sich gerade die junge Hessen auch Perspektiven auf dem Land. Deshalb habe die Hessische Landesregierung es sich auch zur Aufgabe gemacht, den ländlichen Raum zu stärken. Mit dem Programm „Land hat Zukunft – Heimat Hessen“ stünden dafür 2018 und 2019 insgesamt 1,8 Milliarden Euro für Verbesserungen der Infrastruktur, der Gesundheitsversorgung oder auch zur Förderung von Kultur und Sport zur Verfügung. „Zahlreiche Maßnahmen, die wir in den vergangenen Jahren ergriffen haben, tragen dazu bei, dass ganz Hessen bereit für Morgen ist“, hob der Staatssekretär hervor.

Förderung des ländlichen Raums als Teil der EU-Regionalpolitik

Die Förderung des ländlichen Raumes ist zudem wichtiges Element der Regionalpolitik der Europäischen Union, von der auch Hessen profitiert. Deshalb besuchte der Staatssekretär das Hainhaus-Areal in Lützelbach, auf dem die Brenergo GmbH, Tochtergesellschaft der Odenwald-Regional-Gesellschaft mbH (OREG), einen Park für Grüne Technologien betreibt. Die Erschließung wurde mit 575.000 Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt. Das Areal Hainhaus ist ein 74 Hektar großes ehemaliges US-Munitions-Instandsetzungs-Depot direkt an der Landstraße zwischen Vielbrunn und Lützelbach. Seinen Namen hat es vom etwas weiter südlich liegenden Römischen Kastell Hainhaus. Aktuell befinden sich 120 ehemalige Militärbunker aus Beton mit einem Lagervolumen von ca. 50.000 Quadratmeter auf dem Gelände, die von verschiedensten Unternehmen, darunter Pirelli Deutschland, als Lagerflächen genutzt werden. OREG-Geschäftsführer Marius Schwabe hob hervor, dass für bei der Ansiedlung im Firmenpark insbesondere Unternehmen mit den Schwerpunkten regenerativer Energien, nachwachsende Rohstoffe und effiziente Energieverwertung bevorzugt werden, habe doch der Odenwaldkreis das Ziel, im Kreisgebiet eine „100-Prozent-Region“ zu etablieren: Bilanziell soll vor Ort so viel Energie aus erneuerbaren Quellen produziert werden, wie die Region in den Sparten Strom, Wärme und Mobilität verbraucht. Bislang wird auf dem Areal eine Windkraftanlage betrieben, der erste Bauabschnitt der neuen Photovoltaikanlage wurde inzwischen fertiggestellt.

Sensibilisierung für die Europawahl 2019

Staatssekretär Weinmeister nutzte seine Besuche bei der Rowenta GmbH sowie des Technologieparks auch, um die Teilnehmer für die Europawahl am 26. Mai und eine hohe Wahlbeteiligung zu werben. In Hessen sind 4,7 Millionen Menschen zur Europawahl aufgerufen. „Die Europawahl ist wichtig für Hessen denn das Europäische Parlament ist die Stimme aller Bürgerinnen und Bürger Europas. Die Wähler können die künftigen Themen und führenden Köpfe in den EU-Institutionen mitbestimmen. Gerade der heutige Tag zeigt, dass Hessen von Europa profitiert, zum einen durch die direkte Unterstützung aus Förderprogrammen, zum anderen durch stabile Rahmenbedingungen, die für essentiell für erfolgreiche Unternehmen sind“, betonte Staatssekretär Weinmeister: „Eine hohe Wahlbeteiligung stärkt unser gemeinsames Europa!“

Hintergrund: Regionalpolitik in Hessen

Die ländlichen Regionen stehen im Fokus der Regierungsarbeit. Die Landesregierung hat ihre Anstrengungen, um die ländlichen Regionen für die Zukunft zu stärken, intensiviert, beispielsweise im Rahmen der Offensive „Land hat Zukunft – Heimat Hessen“. So wurden hierfür im Doppelhaushalt 2018 – 2019 rund 1,8 Milliarden Euro eingesetzt. Die Summe beschreibt die Haushaltsmittel, die die Landesregierung spezifisch für den ländlichen Raum zur Verfügung stellt. Es handelt sich ausschließlich um Landesmittel. Maßnahmen der Grundversorgung, wie zum Beispiel Lehrer, Polizei sind in diesem Ansatz nicht berücksichtigt. Ebenso wenig sind Mittel aus europäischen Förderprogrammen oder Bundesmittel, etwa für die Dorf- und Regionalentwicklung, eingerechnet.

Hintergrund: EFRE-Förderung

Hessen erhält von der Europäischen Union 2014 bis 2020 240,7 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Hauptziel des EFRE ist der Ausgleich von Ungleichgewichten zwischen den verschiedenen Regionen sowie die Stabilisierung von vorhandenen Stärken. Für die regionale Strukturpolitik in Hessen hat der EFRE eine hohe Bedeutung, da er unter anderem dazu beiträgt, Standortnachteile abzubauen und den wirtschaftlichen Strukturwandel zu erleichtern.

Die Förderung konzentriert sich auf vier Schwerpunkte:

  1. Stärkung von Forschung, technischer Entwicklung und Innovation
  2. Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von KMU sowie Gründungsförderung
  3. Förderung der Bestrebungen zur Verringerung der CO2-Emissionen in allen Branchen der Wirtschaft
  4. Nachhaltige Stadtentwicklung

Das Programm versteht sich als Beitrag zu einer regionalen Wachstumspolitik und unterstützt die Europa-2020-Strategie der Europäischen Union zur Förderung eines intelligenten, nachhaltigen und integrativen Wachstums.

Kontakt für Pressevertreter

Dr. Michael Horn
Tel.: +49 (0) 611 32 38 09
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Hessische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Bevollmächtigte des Landes Hessen beim Bund
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