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Die Landesregierung möchte mit einem HessenFonds vor allem kleinen und mittleren Unternehmen durch die Corona-Krise helfen. Die ersten 100 Millionen Euro dafür hat das Kabinett in dieser Woche auf den Weg gebracht. Der Haushaltsausschuss muss noch zustimmen. Darüber spricht Hessens Finanzminister Michael Boddenberg in der aktuellen Folge des Podcasts „Nach Sieben im Hotel Rose – die Landesregierung informiert“. Der Podcast ist ab 19 Uhr auf hessen.de zu hören.
„Wir wollen 500 Millionen Euro vorrätig haben, um uns an Unternehmen mit Eigenkapital zu beteiligen. Die Firmen kommen am Finanzmarkt derzeit schwer zu Kapital, sie brauchen es aber. Wir haben vorgesehen, dass wir das bis zu sieben Jahre machen, aber dann auch wieder aus dem Unternehmen aussteigen. Ich erwarte natürlich, dass das Geld irgendwann zurückkommt“, sagt Boddenberg im Gespräch. „Wir wollen jetzt überbrückend helfen, aber auch keine Staatsbetriebe daraus machen. Wir wollen es den Unternehmen mit hartem Eigenkapital wieder ermöglichen, am Kapitalmarkt ein Mehrfaches dessen, was wir investieren, zu generieren, um das Unternehmen flott zu halten. Es geht dabei um größere Mittelständler, aber es können auch kleinere Unternehmen sein. Wir arbeiten das gerade mit dem Wirtschaftsministerium zusammen aus“, erklärt Finanzminister Boddenberg im Podcast.
Noch 2020 sollen die ersten 100 Millionen Euro für den HessenFonds bereitgestellt werden. Sie sind Teil des zweiten Hilfspakets, das durch das Sondervermögen „Hessens gute Zukunft sichern“ finanziert wird. Das Kabinett hat dem zweiten Hilfspaket in dieser Woche zugestimmt. Es wurde bereits dem Haushaltsausschuss zur Entscheidung vorgelegt. Der Ausschuss tagt am kommenden Mittwoch.
Das zweite Corona-Hilfspaket hat ein Volumen von 200 Millionen Euro und umfasst sieben konkrete Hilfen. Neben dem HessenFonds geht es etwa auch um eine millionenschwere Unterstützung von Sportverbänden in der Krise sowie darum, acht Millionen Euro für Corona-Tests für Beschäftigte in Altenpflege- und Behinderteneinrichtungen bereitzustellen. Bereits Ende Juli hatte die Landesregierung ein erstes Hilfspaket mit über 30 Hilfen im Volumen von fast 1,2 Milliarden Euro vorgelegt.
Im Podcast begründet Finanzminister Boddenberg die zahlreichen Hilfen des Landes: „Das ist kein leichtfertiges Investieren von Geld oder Bezuschussen von Unternehmen im Sinne von ‚Wir haben es ja‘. Wir haben dafür Kreditermächtigungen aufgenommen von immerhin 12 Milliarden Euro. Auch wenn ich am Ende hoffe, dass wir weniger brauchen werden, ist das sehr, sehr viel Geld. Aber die Alternative würde bedeuten, dass wir vielen Unternehmen nicht helfen könnten. Ich muss akzeptieren, dass ich als Finanzminister wegen der hohen Kreditermächtigungen beschimpft werde. Aber wir machen das ja nicht, um nur Freude zu verbreiten und Schecks zu verteilen, sondern wir machen das schlichtweg, um unsere Zukunft zu stabilisieren.“
Auf die Frage, ob das Land die finanziellen Belastungen der Corona-Krise überhaupt stemmen könne, antwortet der Finanzminister: „Es ist wichtig, die Mitte zu finden, zwischen dem, dass man jeden Euro dreimal umdreht, bevor man ihn ausgibt, und auf der anderen Seite zu sehen, dass es da jemandem gerade richtig dreckig geht, der unsere Hilfe braucht. Wir müssen versuchen, den meisten zu helfen. Ob wir es bei allen schaffen, weiß ich nicht, aber wir versuchen es.“ Boddenberg betont abschließend: „Wenn wir alle die Ärmel hochkrempeln, Rücksicht nehmen, Solidarität leben: Dann kann man auch diese Krise meistern.“
In ihrem Podcast „Nach Sieben im Hotel Rose – die Landesregierung informiert“ liefert die Hessische Landesregierung verlässliche Informationen aus erster Hand, erklärt ihr politisches Handeln und beantwortet Fragen, die Bürgerinnen und Bürger derzeit umtreiben. Der Podcast geht freitags kurz nach 19 Uhr online. Abrufbar ist er über das Informationsportal hessen.de, über den Streaming-Dienst Spotify, über die Online-Plattform Soundcloud und den Youtube-Kanal des Landes. Der Titel „Nach Sieben im Hotel Rose“ geht auf das frühere Hotel Rose am Kranzplatz in Wiesbaden zurück. Seit dem Jahr 2004 hat die Hessische Staatskanzlei – die Regierungszentrale der Landesregierung – in dem historischen Gebäude ihren Sitz. Und abends nach sieben Uhr ist eine gute Zeit, um Zuhörerinnen und Zuhörer dorthin mitzunehmen.
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