Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum

Immer mehr Gäste in Hessen

Hessen ist ein attraktives Reiseziel
Hessen ist ein attraktives Reiseziel

Strategie setzt auf Qualität und Digitales

Hessen wird immer attraktiver für Touristen. Im vergangenen Jahr wurden erstmals deutlich über 35 Mio. Übernachtungen gezählt, wie das Statistische Landesamt errechnete. Das waren 2,5 Prozent mehr als 2018. „Vom Tourismus hängen landesweit – in Vollzeitstellen umgerechnet – rund 230.000 Arbeitsplätze und eine beträchtliche Wertschöpfung gerade in ländlichen Regionen ab“, sagte Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir am Donnerstag. „Diesen Wirtschaftsfaktor werden wir strategisch weiterentwickeln.“

2019 buchten 15,95 Mio. Gäste (+ 2,2 Prozent) ca. 35,6 Mio. Übernachtungen in den rund 90.000 Zimmern in Hotels und anderen Beherbergungsbetrieben. „2019 war das zehnte Rekordjahr in Folge – für Hessen ebenso wie für Deutschland insgesamt“, sagte der Minister.

Übernachtungen stiegen um ein Drittel

Insgesamt ist die Zahl der Übernachtungen seit 2009 um ein Drittel gestiegen (+ 32,3 Prozent), die Übernachtungen ausländischer Gäste legten sogar um 67 Prozent auf rund 8,2 Mio. zu. Das entsprach rund 23 Prozent der Gesamtübernachtungen (Deutschland insgesamt: 18,1 Prozent). Wichtigster Quellmarkt waren die USA mit deutlichem Vorsprung vor den Niederlanden, China und Großbritannien.

Die Richtung für die kommenden Jahre steckt der neue „Strategische Marketingplan für den Tourismus in Hessen“ ab, den das Land gemeinsam mit den hessischen Destinationen, Verbänden und Kammern formuliert hat. Die Strategie begreift Tourismus als Motor der Wertschöpfung und Faktor für Standort- und Lebensqualität. Sie setzt insbesondere auf die systematische Qualitätsverbesserung der hessischen Tourismusangebote und auf ihre digitale Kompetenz. Im Marketing soll zusätzlich zu den einzelnen regionalen Tourismuszielen das „Reiseland Hessen“ als Destination etabliert werden.

Entwicklung digitaler Angebote

Bei der Umsetzung soll die Hessen Agentur das Marketing der einzelnen Regionen koordinieren, Impulse geben und insbesondere bei der Entwicklung digitaler Angebote unterstützen. Ein Ziel dabei ist die Optimierung der touristisch relevanten Informationen für Such- und Assistenzsysteme wie Google, Siri und Alexa. „Alexa kann dann – statt etwa auf eine Webseite hinzuweisen - eine direkte Antwort geben, wenn sie nach den Schneehöhen in Hessen gefragt wird“, erläuterte der Minister.

„Es gibt in Hessen bereits heute sehr gute Beispiele, wie sich mit digitaler Technologie neue Attraktionen für Gäste gewinnen lassen“, sagte Al-Wazir. Er verwies auf die App „Bad HomburGo“, die im vergangenen Jahr den Hessischen Tourismuspreis erhalten hatte. Mit ihr lassen sich über GPS an verschiedenen Sehenswürdigkeiten Punkte sammeln, per Augmented Reality können animierte 3D-Tiere gefangen werden. „Der Preis dient auch dazu, solche Projekte bekannt zu machen und damit zu weiteren Ideen zu inspirieren.“

Initiative „Qualität kompakt“

Erweitert werden soll die vom Hessischen Wirtschaftsministerium initiierte und geförderte Initiative „Qualität kompakt“, die der Hessische Tourismusverband (HTV), der Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Hessen und die Hessen Agentur GmbH umgesetzt haben, um die unterschiedlichen Klassifizierungs- und Zertifizierungssysteme zu bündeln. In diesem Jahr sollen auch Zertifizierungen für Campingplätze und für motorradfreundliche Betriebe einbezogen werden

„Wir wollen gemeinsam mit den Destinationen das Bewusstsein für konsequente Qualität auf allen Ebenen schärfen“, erläuterte der Minister und warb für die Teilnahme: „Mit ‚Qualität kompakt‘ bieten wir den Betrieben einen einheitlichen Ansprechpartner für die verschiedenen Qualitätslabels. Sie erhalten Beratung und Betreuung aus einer Hand. Das ist eine beträchtliche Erleichterung, die es so nur in Hessen gibt.“

ITB - Schaufenster der hessischen Tourismuswirtschaft

Ein wichtiger Marketing-Termin für Hessen ist auch in diesem Jahr die Internationale Tourismus-Börse vom 4. bis 8. März in Berlin. Das Land präsentiert sich mit den Städten Frankfurt und Wiesbaden sowie rund 50 touristischen Partnern und Unterausstellern auf einem gemeinsamen Stand. Auch die ITB steht unter dem Vorzeichen einer optimierten digitalen Präsenz. Das heißt: Weniger Papier, dafür mehr Multifunktionswände, digitale Info-Stelen und Tablets mit Informationen über das Reiseland Hessen.
Frankfurt – Kulturhighlights und Veranstaltungen

„Der Fokus liegt in Frankfurt weiterhin auf der Vermarktung des wachstumsstarken Kongresssektors sowie auf der Stärkung des Profils als attraktives Städtereiseziel“, sagte Thomas Feda, Geschäftsführer der Tourismus+Congress GmbH Frankfurt am Main. „Frankfurt ist als Reiseziel auch dank der neuen Altstadt beliebter denn je. Vor allem die täglichen Altstadtführungen stoßen nach wie vor auf große Resonanz.“ Als besondere Attraktionen des Jahres 2020 nannte Feda die 675. „Dippemess“ (2. bis 26. April), die erstmals auch an einem Wochenende stattfindende Lichtkunst-Biennale „Luminale“ (12. bis 15. März), die Eröffnung des neuen „Museum Of Modern Electronic Music“ im Frühjahr und die Wiedereröffnung des neu konzipierten Jüdischen Museums im Herbst. Am 9. Dezember startet das Städel Museumdie Ausstellung „Nennt mich Rembrandt! Durchbruch in Amsterdam“, die den Aufstieg Rembrandts zu einem international anerkannten Künstler beleuchtet.

Wiesbaden – Zielgruppe Städtereisen

Der Wiesbadener Bürgermeister und Wirtschaftsdezernent Dr. Oliver Franz wertete die positive Entwicklung der Übernachtungszahlen in der Landeshauptstadt als Indiz dafür, „dass die gute Auslastung des RheinMain CongressCenters wesentlich zum florierenden Wirtschaftsstandort Wiesbaden und damit zum Wohl der Stadt und ihrer Bewohner beiträgt. Handel, Gastronomie und Hotellerie profitieren von der Auslastung des RMCC. Dem Trend, dass Städtereisende besondere Erlebnisse suchen, begegnet die Wiesbaden Congress & Marketing GmbH auf der ITB Berlin mit einem breiten Portfolio an buchbaren Besucherpaketen, beispielsweise für die August-Macke-Ausstellung im Herbst im Museum Wiesbaden. Das sich im Bau befindliche Museum für Abstrakte Kunst – Museum Ernst – stößt bereits heute vor seiner Eröffnung im Jahr 2022 auf großes Interesse bei Reiseveranstaltern, besonders aus dem Ausland.“

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