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Hessische Staatskanzlei
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Das Modellvorhaben „Alter Treffpunkt – neuer Anstrich: Starthilfe für kreative Köpfe“ hat einen Nerv getroffen. Rund 40 Initiativen haben sich innerhalb kürzester Zeit für das Programm der Hessischen Staatskanzlei und der Landesstiftung „Miteinander in Hessen“ beworben. Ziel ist es, alten Treffpunkten in ländlichen Regionen neues Leben einzuhauchen. Vier Projekte aus Burghaun-Langenschwarz (Landkreis Fulda), Mücke-Ilsdorf (Vogelsbergkreis), Münzenberg-Gambach (Wetteraukreis) und Niedenstein (Schwalm-Eder-Kreis) wurden ausgewählt, die sich nun mit fachlicher Begleitung umgehend an die Arbeit machen.
„Viele Initiativen und Vereine sind sehr engagiert und haben tolle Ideen für Projekte, sind aber unsicher bei der Umsetzung. Wenn diese Aktivitäten ins Leere laufen und Erfolge ausbleiben, sind die Engagierten oft enttäuscht“, erklärte der Chef der Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer. „Genau das gilt es zu vermeiden. Mit dem Starthilfeprogramm „Alter Treffpunkt – neuer Anstrich“ sorgen wir bereits in der Planungsphase für ein gutes Fundament. Wir stellen den Initiativen mehrere Monate lang Expertinnen und Experten und weiteres Know-how zur Seite, um ihr Projekt professionell auf die Schiene zu setzen. Hierzu gehören auch ein solider Finanzierungsplan und das Ausloten entsprechender Fördermöglichkeiten“, sagte Wintermeyer, der Vorsitzender des Stiftungsrates der Landesstiftung „Miteinander in Hessen“ ist.
Dorfgemeinschaftshäuser und Bürgerhäuser sind Treffpunkte, die vor allem in den 50er Jahren errichtet wurden. Noch heute gibt es in Hessen rund 1.500 von ihnen. Früher waren sie mit modernen Bade- und Fernsehräumen oder Gemeinschaftsgefrieranlagen ausgestattet. Heute können viele einen neuen Anstrich vertragen.
In der Altstadt von Niedenstein steht die Gefrieranlage schon seit längerem leer. Der Magistrat der Stadt plant unter anderem mit Unterstützung des Ortsbeirats, das Gebäude regionalen Erzeugerinnen und Erzeugern zur Verfügung zu stellen, die ihre Produkte vor Ort präsentieren können. Außerdem sollen die Räumlichkeiten für Kochabende und zur Integrationsarbeit genutzt werden. Die Kommune kann dieses Projekt für einen neuen Anlauf- und Treffpunkt nun mit Hilfe des Programms „Alter Treffpunkt – neuer Anstrich“ und mit Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger in Angriff nehmen.
Mücke-Ilsdorf ist ein Ortsteil mit rund 200 Einwohnerinnen und Einwohnern. Aktuell gibt es im Dorf keine Gaststätte oder ein Café. In der Bevölkerung besteht daher der Wunsch nach einem Mehrgenerationentreffpunkt, der Vernetzung und Integration junger Familien und Zugewanderter fördert. Das Dorfgemeinschaftshaus ist ungenutzt. Junge Familien, die in den letzten Jahren zugezogen sind, wollen das Gebäude gemeinsam mit den Alteingesessenen zu einer lebendigen Begegnungsstätte mit kulturellem Angebot entwickeln, um damit das Miteinander in der Gemeinde zu stärken.
In Münzenberg-Gambach haben engagierte Frauen den Verein „Nebenan – Das Kulturcafé Gambach“ gegründet, um die Stadt mit kulturellen und künstlerischen Angeboten und einer generationsübergreifenden Begegnungsstätte zu bereichern. Die Förderung von Kunst, Kultur und Kommunikation, von Heimatpflege und Heimatkunde sowie des bürgerschaftlichen Engagements definieren das Ziel des Vereins. Mit viel Schwung und frischem Wind soll nun ein Gebäude samt Schuppen ausgebaut werden. Ein Treffpunkt, der später auch von anderen Vereinen genutzt werden kann und soll.
In Burghaun-Langenschwarz gibt es außerhalb des Vereinslebens keine sozialen Treffpunkte mehr. Eine örtliche Infrastruktur mit Einzelhandel, Gastronomie, Tankstelle und Bank ist nicht mehr vorhanden. Mithilfe des Starthilfe-Projektes will der Bürgermeister von Burghaun gemeinsam mit dem Ortsbeirat ein neues Konzept für das Dorfgemeinschaftshaus (DGH) entwickeln. Die ursprüngliche Planung stammt aus den 60er Jahren und ist schon lange nicht mehr zeitgemäß. Jetzt soll das Gebäude mit pfiffigen Ideen wieder attraktiver gemacht und damit neu belebt werden.
Dr. Johanna Höhl-Müller, Vorstandsmitglied der Landesstiftung „Miteinander in Hessen, hat das Auswahlverfahren aktiv begleitet. Sie freut sich, dass die Projekte nun mit professioneller Hilfe starten können. „Orte der Begegnung fördern den Zusammenhalt und stärken das Gemeinschaftsgefühl. Für den Erhalt einer aktiven Zivilgesellschaft sind sie unersetzlich“, sagte sie.
Viele ländliche Gemeinden haben eine neue Wertschätzung als Wohn- und Arbeitsorte erfahren. Die Möglichkeit zum Homeoffice, der Wunsch nach mehr Platz, Natur und einem größeren gesellschaftlichen Zusammenhalt sind Gründe dafür, dass junge Familien aus der Stadt ins Umland ziehen. Corona hat diesen Trend beschleunigt. „Das Leben auf dem Land wird zunehmend beliebter. Wir als Hessische Landesregierung begleiten und gestalten diesen Wandel, indem wir für gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land sorgen. Unser Programm ist ein weiterer Baustein für die Weiterentwicklung der ländlichen Regionen“, so Wintermeyer abschließend.
Weitere Informationen gibt es im Netz unter www.miteinander-in-hessen.de
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