Ökomodellregionen Hessen © HMUKLV

Mehr Bio fürs Land

Ökoaktionsplan und Ökomodell-Regionen Hessen: mehr Bio fürs Land und Stärkung der regionalen Vermarktung

Ökologisch und regional produzierte Lebensmittel unterstützen Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Der Ökologische Landbau trägt zum Schutz von Umwelt, Boden und Wasser bei, zu mehr Tierwohl, Biodiversität und zur Erzeugung gesunder und geschmackvoller Lebensmittel bei.

Mit dem Ökoaktionsplan werden seit Sommer 2014 Landwirtinnen und Landwirte bei einer nachhaltigen, tiergerechten, sozialen und regionalen Produktion unterstützt. Der Ökoaktionsplan fördert unter anderem mit Forschungsprojekten und Maßnahmen zum Wissenstransfer sowohl den ökologischen Landbau als auch die nachhaltige Landwirtschaft in Hessen insgesamt. Daher sind die Fördermaßnahmen und Projektergebnisse auch für konventionelle Landwirtinnen und Landwirte interessant.

Mit dem Start des zweiten Ökoaktionsplans Hessen 2020-2025 steht der Aufbau (bio)regionaler Wertschöpfungsketten stärker im Fokus, um die Verarbeitungs- und Absatzmöglichkeiten für die landwirtschaftlichen Betriebe zu verbessern. Für den Ökoaktionsplan stellen wir über 32 Millionen Euro Landesmittel zur Verfügung. Unser Ziel ist es, den Ökolandbau bis 2025 auf 25 Prozent der Agrarfläche Hessens auszubauen. Damit knüpfen wir an die erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre an.

Die letzten weißen Flecken sind geschlossen:  Mit der Ausweitung unserer Modellregionen auf die gesamte Landesfläche haben wir Hessen zum ersten Ökomodell-Land bundesweit gemacht. Mit guten regionalen Kenntnissen, unmittelbaren Kontakten zu den landwirtschaftlichen Betrieben und dem Ernährungshandwerk werden mögliche Lieferketten identifiziert und notwendige Netzwerke geschaffen. Neben den bekannten Absatzwegen über Direktvermarktung, Wochen- und Eventmärkte oder Abokisten rückt zunehmend die Außer-Haus-Verpflegung in das Aktionsfeld der Ökomodellregionen. Ob Kita oder Senioreneinrichtung, Uni-Kantine oder Gastronomie: Ziel ist, mehr Bio aus Hessen auf den Speiseplänen zu etablieren. Hierbei gilt unser Augenmerk insbesondere auch der Schaffung notwendiger Logistikstrukturen sowie der Vorverarbeitung der landwirtschaftlichen Produkte.

Ein Beispiel: Ich bin wieder da! Linsenanbau in Waldeck-Frankenberg“

Linsen zählen zu einer der wichtigsten Nutzpflanzen seit Beginn des Ackerbaus. Im ökologischen Landbau wächst seit einigen Jahren das Interesse an der Kultur, da sie gut auf Grenzertragsböden gedeihen und eine Erweiterung der Fruchtfolge ermöglichen. Gleichzeitig sind Linsen von großer ernährungsphysiologischer Bedeutung: Sie sind gute Eiweißlieferanten sowie reich an B-Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen. Drei Bio Landwirte verfolgen mit Unterstützung der Ökomodell-Region Waldeck-Frankenberg das Ziel, sie als Nutzpflanze wieder heimisch zu machen. Durch den Anbau der Linsen wird die Fruchtfolge der Landwirte erweitert und Stickstoff im Boden angereichert. Ebenfalls wird durch den Anbau der Linse, die Biodiversität gefördert. Neben den Erfahrungen im Anbau geht es um den Aufbau einer regionalen Wertschöpfungskette mit den gewünschten Vorteilen für alle Beteiligten (vgl. www.umwelt.hessen.de -> Projekte aus den Ökomodell-Regionen).

Monitor mit Diagrammen und Zahlen © pixabay

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