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HESSISCHER GESUNDHEITSPAKT

Von der Fachkräftesicherung über sektorenübergreifende Versorgungsformen bis hin zur Digitalisierung

Die Hessische Landesregierung hat gemeinsam mit Akteurinnen und Akteuren im hessischen Gesundheitswesen und der Pflege in verschiedenen Zusammenschlüssen wichtige Maßnahmen zur Stärkung der ärztlichen Versorgung in ländlichen Räumen vereinbart. Die Förderinstrumente greifen bereits früh im Medizin-Studium. Mit der im Rahmen des Hessischen Gesundheitspakts entstandenen Förderung von Famulatur-Abschnitten in Hausarztpraxen und im öffentlichen Gesundheitsdienst und den Seminarangeboten des Kompetenzzentrums Weiterbildung konnte das Image der Facharztgruppe in der Allgemeinmedizin gehoben und somit das Interesse des ärztlichen Nachwuchses gesteigert werden.

Mit der Einführung der sog. Landarztquote erfolgt darüber hinaus mittelfristig eine weitere Stärkung der hausärztlichen Versorgung im ländlichen Raum durch Fachärztinnen und Fachärzte für Allgemeinmedizin, Innere Medizin und Kinder- und Jugendmedizin.

Das vom Land Hessen geförderte Kompetenzzentrum Weiterbildung Hessen (KW Hessen) begleitet angehende Allgemein­mediziner*innen nahtlos vom Studium durch die Weiterbildung bis zur Facharztprüfung. Ziel ist, den ärztlichen Nachwuchs noch besser als zuvor auf die spätere hausärztliche Tätigkeit vorzubereiten und für die Übernahme einer Arztpraxis zu begeistern. Besonderes Augenmerk gilt auch der Sicherung der ärztlichen Versorgung auf dem Land: Durch niedrigschwellige Onlineformate macht das KW Hessen alle Angebote auch für angehende Allgemein­mediziner*innen aus ländlichen Regionen zugänglich. Durch regionalisierte Mentoringgruppen und lokale Fachärzt*innen für Allgemeinmedizin, die als Mentor*innen fungieren, wird die Vernetzung und Verwurzelung im eigenen Landkreis gefördert. So kann beispielsweise ein Fundament für eine spätere Niederlassung gelegt werden. Gerade ältere Menschen benötigen eine ganzheitliche, hochwertige und gut erreichbare medizinische Versorgung. Hierfür bedarf es, speziell in ländlichen Räumen, verstärkt integrierter und sektorenübergreifender Versorgungsformen, die Leistungen aus den Bereichen Medizin, Pflege und soziale Betreuung vernetzt anbieten. Das Land fördert solche innovativen Ansätze, wie beispielsweise sektorenübergreifende lokale Gesundheitszentren, und den Einsatz von Gemeindepflegerinnen und   -pflegern als dezentrale Anlaufstellen.

Mit dem zentralen Ziel einer nachhaltigen Fachkräftesicherung fördert das Land Hessen diverse Elemente zur Gewinnung und langfristigen Beschäftigung von Fachkräften aus dem In- und Ausland. Die Hebung und Nutzung inländischer Fachkräftepotenziale, die Stärkung der Beschäftigten in der Pflege und die Attraktivität der Arbeitgeber und der Arbeitsplätze in der Pflege stehen hier ebenso im Zentrum der Bemühungen wie die gezielte Gewinnung und Integration ausländischer Fachkräfte. Das Pflegequalifizierungszentrum (PQZ) Hessen verfolgt im Auftrag des HMSI das Ziel, eine hessenweite Struktur zu etablieren, die internationale Fachkräfte für Gesundheits- und Pflegeberufe findet und sie bei Bedarf weiterqualifiziert. U.a. berät, betreut und unterstützt das PQZ hessische Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber.

Daneben eröffnet die Digitalisierung des Gesundheitswesens eine große Chance, da sie bestehende Versorgungsangebote unterstützt, sehr schnell medizinisches Fachwissen zu den Menschen bringt und Distanzen überbrückt. Die neue Technik schafft zudem moderne und attraktive Arbeitsplätze für Fachkräfte besonders in den ländlichen Räumen. Daher wird die Digitalisierung des Gesundheitswesens zum Beispiel mit Telemedizin und E-Health gefördert.

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