Rhoenschafe © Biosphaerenreservat Rhoen

Naturschutz

UNESCO Biosphärenreservat Rhön

Das Biosphärenreservat Rhön ist neben dem Nationalpark Kellerwald-Edersee eine weitere Besonderheit des Naturschutzes in Hessen. Der Titel „Biosphärenreservat“ ist ein Prädikat, das durch die UNESCO verliehen wird. Das Prädikat stützt sich auf eine aus Naturschutzsicht in weiten Teilen schutzwürdige Landschaft und auf ein modellhaftes Miteinander von Mensch und Natur. Die Rhön wurde 1991 von der UNESCO als Biosphärenreservat anerkannt. Die Rhön ist damit eines von aktuell über 600 Biosphärenreservaten weltweit. Eine Besonderheit ist, dass die Rhön als länderübergreifendes Reservat anerkannt wurde. Zum Zeitpunkt der Anerkennung erstreckte es sich im Dreiländereck von Bayern, Hessen und Thüringen über eine Fläche von rund 187.000 ha. Nach der im Juni 2014 von der UNESCO anerkannten Erweiterung im bayerischen Teil ist die Gesamtfläche des Biosphärenreservates Rhön auf 243.323 ha angewachsen.

Nach den Vorgaben der UNESCO sollen für die Ausgestaltung und Weiterentwicklung der Biosphärenreservate gesonderte Verwaltungsstellen zur Verfügung stehen. Die Hessische Verwaltungsstelle wurde bereits 1991 eingerichtet. Sie hat seit 1998 ihren Sitz auf Hessens höchstem Berg, im Groenhoff-Haus auf der Wasserkuppe.

Die drei Bundesländer Hessen, Bayern und Thüringen haben ihre Zusammenarbeit seit der Anerkennung der Rhön als UNESCO-Biosphärenreservat im Jahr 1991 kontinuierlich ausgebaut und optimiert. Zur Regelung der Zusammenarbeit wurde im Jahr 2002 ein Verwaltungsabkommen geschlossen. Gemeinschaftlich sind sie der Entwicklung der Region im Sinne des UNESCO-Programms „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB) verpflichtet.

Aus den Internationalen Leitlinien der UNESCO für das Weltnetz der Biosphärenreservate ergeben sich folgende Aufgaben:

  • Schutzfunktion: Erhaltung von Landschaften, Ökosystemen, Arten und genetischer Vielfalt.
  • Entwicklungsfunktion: Förderung einer nachhaltigen, umweltgerechten, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung.
  • Logistische Funktion: Umweltbildung, Umweltbeobachtung und Forschung zur nachhaltigen Entwicklung.

Die Rhön wurde im Jahr 1991 von der UNESCO als Biosphärenreservat anerkannt. Biosphärenreservate fördern u.a. nachhaltige Wirtschaftsformen, Naturschutz sowie Forschung und Bildung für nachhaltige Entwicklung. Sie stehen für Naturschutz mit und durch den Menschen. All das stärkt auch unsere ländlichen Regionen und schafft Arbeitsplätze.

Im 2016 gestarteten LIFE-Projekt Hessische Rhön – Berggrünland, Hutungen und ihre Vögel werden Natura-2000-Vorgaben umgesetzt.

Zur agrarsozioökonomischen Studie für das LIFE-Projekt (IfLS)

Kellerwald © Pixabay

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